Generation Z in Führung
Foto: Violeta Stoimenova via Getty Images

Generation Z in Führung?

Warum Mitarbeiter der Generation Z schwer zu führen sind

von Frank Simmeth
Mittwoch, 20.09.2023
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Sind Mitglieder der Generation Z tatsächlich verweichlicht und zeichnen sie sich hauptsächlich durch mangelnde Arbeitsmoral und Freizeitorientierung aus? Natürlich dürfen wir nicht alle über einen Kamm scheren. Doch müssen wir uns einer unangenehmen Wahrheit stellen: Was sollen Menschen werden, die von klein auf der Star in ihrer Familie sind und deren  Verhalten durch „Likes“ gemessen wird?

Nicht von „Verweichlichung“ sprechen

Wir dürfen nicht vergessen, dass das Leben in der analogen Welt hart sein kann. Das in der digitalen ist gnadenlos und vergisst nichts. Es ist also Unsinn, zu behaupten, dass Mitar­beiter der Generation Z nichts aushalten. Manche von ihnen haben Schwierigkeiten mit Kritikfähigkeit, Konfliktbewältigung, Stressmana­gement und dem Umgang mit Krisen. Hier haben wir künftig drei Möglichkeiten: 1. Entweder schaffen wir Arbeits­systeme, in denen Mitarbeiter solchen Belastungen wie Stress oder Kritik nicht ausgesetzt sind. 2. Wir vermitteln den jüngeren Mitarbeitern Fähigkeiten wie Stressbewältigung und Kritikfähigkeit. 3. Wir akzeptieren, dass uns dauerhaft Arbeitskräfte fehlen werden.

Wenn wir mittelfristig niemanden mehr aus der Generation Z finden, der bereit ist, Führungsaufgaben zu übernehmen, wird das zu weiteren Problemen führen. Warum sollte ich als junger Mensch überhaupt Führungskraft werden wollen? Wegen des Geldes oder der „Ehre“? Statistisch betrachtet (Statista- Studie aus 2022) liegt der Wunsch nach „Erfolg im Beruf“ mit 60,4 % der Befragten erst an 7. Stelle, „Spaß haben und das Leben genießen“ hingegen mit 82 % auf dem zweiten Platz. Wollen wir also Mitarbeitern weiter erklären, dass der Beruf des Gastgebers bedeutet, Yogakurse, Fußballvereine usw. aufzugeben, weil all das kurzfristig ausfallen muss, wenn der Betrieb es erfordert? Wir müssen unsere Ansprache ändern, um Generation-Z-Kollegen für Führungsaufgaben zu begeistern. Zusätzlich schlage ich vier Sofortmaßnahmen vor:

  1. Abschied von Befehl und Kontrolle
    Führungskräfte und Unternehmer müssen endlich alle verstehen, dass der Führungsstil von „Befehl und Kontrolle“ ausgedient hat. Führungskräfte der Generation Z müssen mit agilen Arbeitsmethoden, moderner Führungskultur und allen erforderlichen digitalen Werkzeugen ausgestattet sein.
  2. Methodenkompetenz
    Junge Führungskräfte ohne Schulung in Führungsmethoden und -instrumenten ins Rennen zu schicken, ist fahrlässig und bedeutet, sie ins offene Messer laufen zu lassen. Viele heutige Teamleader haben das schmerzlich durch „Versuch und Irrtum“ gelernt. Diesen Fehler dürfen wir nicht wiederholen!
  3. Bereitschaftswertschätzung
    Wer heute bereit ist, Führungsaufga­ben zu übernehmen, braucht viel Wertschätzung, Respekt und Dankbarkeit für die Bereitschaft, auch schwierige Situationen bewältigen zu wollen.
  4. Mentoring
    Wie löst man eigentlich Konflikte? Wie geht man mit Frustration um? Mo­derne Führung erfordert Kompetenz, eine starke Denkweise sowie eine Vielzahl von Charakterstärken wie Ausdauer, Mut und Freundlichkeit. „Seniors“ unter den Führungskräften sollten diese Charakterstärken als „alte Werte“ liebevoll vermitteln.

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Frank Simmeth
Foto: Constance Gruber

Unser Autor

Der gelernte Koch ist seit über 20 Jahren mit Simmeth-Training am Markt erfolgreich und bildet in seiner Akademie in Nürnberg Führungskräfte und Coaches mit Schwerpunkt Gastronomie, Hotellerie und Dienstleistung aus. Sein Führungstraining wurde mehrmals mit dem europäischen Trainingspreis ausgezeichnet. Der Autor und zertifizierte Lehrcoach hat sich darauf spezialisiert, Menschen nicht nur fachlich, sondern vor allem in deren Persönlichkeit zu stärken. Seit 2020 betreibt er mit der Marke WebiFlix einen der größten digitalen Weiterbildungskanäle in Europa.

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