Der kleine Luxus im Alltag
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Der kleine Luxus im Alltag

PLONERS Gastro- Kolumne

von Jean-Georges Ploner
Sonntag, 03.04.2016
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Auf Facebook kursierte vor Kurzem ein Bild: Auf einem Weber-Grill für 900 Euro lagen Würstchen für 99 Cent. Beschämend, finde ich. Als Gastronom und Profi können Sie den Gästen zeigen, dass es auch anders geht. Bieten Sie Ihren Gästen etwas, das sie so zu Hause nicht haben oder nicht hinbekommen. Eben den kleinen Luxus für den Alltag.

Nur das Beste einkaufen

Nennen wir es »Craft-Grillen« mit Fokus auf Selbstgemachtem, handwerklich hochwertiger Manufaktur-Ware, Spezialitäten und Raritäten. Richtig coole Würste, gerne auch gröber und dadurch geschmacksintensiver, ungewöhnliche Cuts von Weiderindern, die besten Brötchen vom regionalen Bäcker und dazu süffige Craft-Biere – damit beeindrucken Sie auf dem Rost. ­Experimentieren Sie mit Toppings, Senfsorten und Salz­mischungen. Erweitern Sie die Geschmackswelt: Zitronengras und Koriander sind das neue Salz und Pfeffer und zeigen den foodaffinen Gästen, dass Sie auf der Höhe der Zeit sind.

Optik und Kalkulation optimieren

Nicht nur was, sondern auch wie Sie Ihre Gerichte zu­bereiten und präsentieren, macht den Unterschied. Salate im Weckglas sind eine optisch ­attraktive Alternative, die zugleich organisatorisch und kalkulatorisch positiv zu Buche schlägt. Weckgläser mit der Grundmischung in den Kühlschrank stellen, à la minute mit frischem Topping und Salatsauce zubereiten – fertig! So ist jede Portion frisch, appetitlich, und es bleibt weniger übrig.

Nose-to-Tail im Smoker

Nachhaltigkeit kann im Sommer ideal gespielt werden. Informieren Sie die Gäste über Haltung und Aufzucht der Tiere. Das Resultat sieht und schmeckt man. Der Smoker eignet sich perfekt dafür, (fast) das ganze Tier zu verarbeiten. Durch das langsame Räuchern entsteht ein spezieller Geschmack, der süchtig nach mehr macht. Außerdem ist der Smoker ein Blickfang und steht für das original BBQ-Feeling »made in Texas«.

Klein statt groß

Jeder gestandene Mann träumt von ­einem Riesensteak. Und die gelingen im Steakhaus auch toll! Die Profis am Grill draußen gehen anders ran. Sie wissen, dass kleinere Stücke einfacher zuzubereiten sind, dadurch mehr Biss und mehr Geschmack haben, auf dem Teller einfacher zu schneiden und obendrein besser zu kalkulieren sind. Besonders bei Pauschalpreisen. Kleine Fleischstücke kann man unterschiedlich marinieren, mit und ohne Knoblauch, mild oder scharf, mediterran oder texanisch. Um Gäste den Mund nach diesen kleinen »Schweinereien« wässrig zu machen, sollten die Mitarbeiter im Service und am Grill ­extra geschult werden. Vielleicht auch mit einem Bonus für den Verkauf dieser Gerichte. Denn Gäste zu verführen, muss sich für die Mitarbeiter auch ­lohnen.

Bessere Produkte, höhere Preise

Aktuell erleben wir einen Trend zu Qualität und die Bereitschaft, für gute Produkte mehr zu bezahlen. Diese Entwicklung kommt den Gastronomen entgegen. Die Grillsaison bietet die Gelegenheit, sich aus dem Korsett der Standardkarte und Standardpreise zu befreien. Nutzen Sie die Chance!

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