Kollege Roboter, bitte übernehmen!
Wie smarte Maschinen den Hotelalltag entlasten, den Service verbessern und dabei sogar Herzen erobern
von Karoline GiokasSie fahren Aufzug, sie sprechen mit Gästen, sie liefern Snacks aufs Zimmer oder räumen Geschirr ab. Und sie heißen Jeeves, Balu oder BellaBot. Was vor wenigen Jahren noch wie ein Marketinggag geklungen hätte, ist mittlerweile in immer mehr Hotels Realität. Denn Robotik hält Schritt für Schritt Einzug in den Alltag der Branche und zeigt, dass Digitalisierung nicht kühl und distanziert sein muss, sondern im besten Fall entlastet, begeistert und verbindet. Ein besonders spannendes Beispiel liefert das Mercure Hotel Bochum City, betrieben von Event Hotels. Gemeinsam mit dem Technologiepartner Giobotics testet und etabliert die Hotelgruppe verschiedene Robotermodelle für Gastronomie, Housekeeping und Logistik – mit messbarem Erfolg.
Roboter sind ganz klar eine wertvolle Unterstützung und Bereicherung für unser Team. Sie ergänzen unsere Arbeit und helfen dabei, den Service noch effizienter und angenehmer zu gestalten
Jeeves bringt die Cola – rund um die Uhr
Der prominenteste Kollege auf Rollen im Mercure Hotel Bochum hört auf den Namen Jeeves. Der smarte Minibar-Roboter liefert kleine Bestellungen wie Getränke oder Kosmetikartikel direkt ans Hotelzimmer, auf Wunsch rund um die Uhr und vollkommen kontaktlos. Möglich machen das eine ausgefeilte Sensorik und die Fähigkeit, selbstständig Aufzüge zu benutzen.
„Jeeves ist vor allem bei Familien und technikaffinen Gästen sehr beliebt“, berichtet General Manager André Wagner. „Für viele ist der Roboter ein echtes Highlight ihres Aufenthalts.“ Die Bestellung erfolgt bequem über das Zimmertelefon oder direkt am Gerät. Geliefert wird zuverlässig und hygienisch, auch zu später Stunde.
Roboter im Restaurant: Teamplayer mit Tablett
Neben Jeeves kommen im Restaurantbereich zwei weitere Roboter zum Einsatz: BellaBot und HolaBot. Während BellaBot charmant Speisen und Getränke an den Tisch bringt und dabei mit den Gästen interagiert, übernimmt HolaBot das Abräumen, etwa bei größeren Gruppen oder Büffets. Mit bis zu 60 Kilo Traglast und vier Etagen für Geschirr ist er ein echtes Kraftpaket.
Die Roboter entlasten nicht nur das Servicepersonal bei körperlich anstrengenden Aufgaben, sondern sorgen auch für Effizienz in Stoßzeiten. „Unser Team kann sich so auf das konzentrieren, was den Unterschied macht: den persönlichen Kontakt zum Gast“, so Wagner. Besonders positiv: Das technische Design und die freundliche Kommunikation der Roboter sorgen für eine hohe Akzeptanz, sowohl bei Gästen als auch im Team.

Automatisiert saubere Flure auf 14 Etagen
Für den Reinigungsbereich setzt das Hotel auf den Roboter Pudu CC1, der die Flure der Gästeetagen täglich gründlich saugt. Seine Besonderheit: Er ist über eine Schnittstelle mit dem Aufzug verbunden und kann somit selbstständig alle 14 Etagen abfahren und reinigen. Ergänzende Nacharbeit ist nur noch an den Randbereichen notwendig.
Die Vorteile liegen auf der Hand: konstante Sauberkeit, gleichbleibende Qualität und massive Entlastung des Housekeeping-Teams. Und auch in puncto Nachhaltigkeit kann die Technik punkten, da die Reinigungszeit und die Ressourcen gezielt eingesetzt und genau dosiert werden.