Max Simonischek
Foto: Fabian Schellhorn

10 Fragen an Max Simonischek

von Daniela Müller
Montag, 08.07.2019
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Ab dem 10. Juli gibt er sein Operndebüt als Papageno in der Zauberflöte im Rahmen der Oper im Steinbruch (Sankt Margarethen, Burgenland). Privat spielt der sympathische Schweizer am liebsten die Vaterrolle bei seiner einjährigen Tochter. HOGAPAGE hat Max Simonischek zum Interview getroffen.

Bald können wir Sie bei der Oper im Steinbruch als Papageno in »Die Zauberflöte« erleben. Der Steinbruch St. Margarethen bietet dabei eine spektakuläre Kulisse. Was reizt Sie daran besonders?

Ich habe große Bewunderung für Künstler, die sich in unbekannte Gefilde wagen und sich somit jedes Mal neu hinterfragen und definieren. Die Schnittstelle zwischen Oper und Schauspiel zu erkunden, ist solch ein unbekanntes Terrain für mich. Ich war immer sehr musikaffin, und mich einen Sommer lang intensiv mit Mozart auseinandersetzen zu dürfen, sehe ich als große Bereicherung.

Der Papageno ist ja quasi Ihr Operndebüt. Wie gehen Sie an diese neue Heraus­forderung für Ihr Gesangstalent heran?

Üben, üben, üben. Glücklicherweise hatte ich mit dem Tenor Keith Stonum, der den Monostatos singt, einen hervorragenden Lehrmeister. Grundsätzlich darf ich aber sagen, dass ich nicht als Sänger engagiert wurde, sondern als Schauspieler. Ich werde also den Papageno wohl teilweise als Plappergeno anlegen.

Vom Papageno zum ZDF-Kommissar Lukas Laim ist es ein beachtlicher Sprung. Wie suchen Sie Ihre Rollen aus?

Reizvoller als die Rollenauswahl sind für mich die Kollegen, Regisseure, Dirigenten, mit denen ich arbeiten darf. Der Austausch von Fantasien, das gegenseitige Beflügeln und auch die Konflikte suche ich. Ich will etwas erleben. Deshalb am liebsten Theater, Oper, Hörspiel, Lesung, TV und Film. So viele Hochzeiten wie möglich. Ich tanze zu gerne.

Sie sind im vergangenen Jahr Vater geworden. Welche Werte geben Sie Ihrer Tochter in puncto Ernährung mit auf den Weg?

Easy going. Alles, was ihr schmeckt, soll sie genießen. Keine Dogmen, keinen Fanatismus, aber ein Bewusstsein für die Fragen: Was nehme ich da zu mir? Wo kommt es her? Und was macht es mit mir?

Sie haben österreichische und Schweizer Wurzeln, sind in Deutschland aufgewachsen – welcher Landesküche gehört Ihr Herz?

Da bin ich Vorzeigeeuropäer, ja sogar Weltbürger. Ich kann kulinarisch jeder Landesküche etwas abgewinnen, dafür muss ich dort nicht einmal Wurzeln haben. Selbst koche ich am ehesten mediterrane Speisen, gehe aber am allerliebsten essen.

Sie sind beruflich viel unterwegs – worauf achten Sie im Hotel?

Hotels sollten ruhig sein. Etwa wenn die Türen der Nachbarzimmer ins Schloss fallen. Da kaum ein Hotelgast seine Zimmertür vernünftig schließt, sollten dabei nicht gleich jedes Mal die Wände wackeln. Schrecklich finde ich, wenn das Personal morgens um sieben Uhr damit beginnt, auf den Fluren Staub zu saugen. Teppichboden im Zimmer sollte nicht nach einer Landkarte aus Kaffee und Was-weiß-Ich aussehen – und nicht wie ein nasser Schäferhund riechen. Mir fällt da so einiges ein.

Als überzeugter »Wahl-Berliner« – was sind Ihre Tipps für einen perfekten Ausgeh-Abend in der Hauptstadt?

Besuchen Sie eine der großartigen Theaterbühnen der Stadt und schauen Sie sich eine Vorstellung an, anschließend eine Currywurst vor Karstadt bei Andi am Hermannplatz, danach ein Old Fashioned in der »Freundschaft« in der Mittelstraße. Den Morgen dann entspannt im »Berghain« ausklingen lassen.

Welche Situation kann Ihnen in einem Restaurant so richtig die Laune vermiesen?

Zu laute Gäste am Nachbartisch oder Musik, schlecht gelauntes Personal oder schlechtes Essen.

Welche Persönlichkeit – tot oder lebendig – würden Sie gerne mal zufällig an der Hotelbar treffen?

Ich schwanke zwischen einem Abend an einer einsamen Hotelbar mit Pianomusik und Penélope Cruz, um mit ihr über die Schauspielerei zu fachsimpeln, und einem Vormittag mit Rum und Che Guevara, damit er mir seine Sicht auf die Welt erzählen kann.

Bitte vervollständigen Sie diesen Satz:
Das Leben ist zu kurz, um …?

… heute schon an morgen zu denken.

Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.

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