Benefits

Womit Arbeitgeber in Stellenanzeigen locken

Zwei Menschen schütteln sich beim Bewerbungsgespräch die Hände
Arbeitgeber können über Benefits in den Stellenanzeigen geeignete Bewerber anlocken. (Foto: © contrastwerkstatt/stock.adobe.com)
Sportangebote oder Essenszuschuss – um in Zeiten des Fachkräftemangels neue Beschäftigte zu gewinnen, lassen sich Arbeitgeber einige Extras einfallen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von rund 34 Millionen Online-Stellenanzeigen.
Dienstag, 08.07.2025, 13:31 Uhr, Autor: Sarah Hoffmann

In Zeiten des Fachkräftemangels überlegen sich Arbeitgeber, wie sie an neue Beschäftigte kommen. Das zeigt sich auch in Stellenanzeigen, die mit Extras wie Sport oder Superaufstiegschancen ködern. Die Bertelsmann Stiftung wertete dazu rund 34 Millionen Online-Stellenanzeigen im Zeitraum von Anfang 2019 bis Ende 2024 aus.

Wen sollen die Benefits locken? 

Die Zahl der ausgeschriebenen Benefits hat sich von durchschnittlich 3,6 pro Anzeige im Jahr 2019 auf 9,6 Zusatzleistungen im Jahr 2024 pro Stellenangebot beinahe verdreifacht. Je nach Qualifikation der gesuchten Neuzugänge variiert dabei die Zahl der Extras laut Analyse. 

Besonders gut ausgebildete Menschen mit abgeschlossenem Hochschulstudium werden mit im Schnitt elf Benefits pro Stellenanzeige umworben. Fachkräften werden durchschnittlich zehn Benefits versprochen. Bei Stellen auf dem Niveau von Helferinnen und Helfern, also Personen ohne Berufsabschluss, sind es nach Angaben der Stiftung derzeit acht Benefits in der Jobbeschreibung. 

„Harte“ Faktoren kommen vor „weichen“ Extras

Hoch im Kurs stehen bei den angepriesenen Zusatzleistungen harte Faktoren wie Sonderzahlungen, betriebliche Altersvorsorge oder Mitarbeiterrabatte: Solche entgeltähnliche Leistungen würden in gut zwei Dritteln der Stellenanzeigen angeboten – und sie rangierten damit aktuell ganz oben.

Häufig werde auch mit Entwicklungsperspektiven gelockt – etwa mit guten Aufstiegsmöglichkeiten oder einem sicheren Arbeitsplatz, was in 37 Prozent der Stellenanzeigen offeriert werde. 

Weiter zeigt die Auswertung, dass Gleitzeit, Homeoffice und Vertrauensarbeitszeit immer häufiger zum Standardrepertoire der Arbeitgeber zählen. Fast jede zweite Stellenanzeige werbe zudem mit Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, hier deutlich häufiger bei gesuchter höherer Qualifikation. Nicht mehr so oft würden Gesundheitsangebote und Familienfreundlichkeit in Aussicht gestellt – und wenn, dann vor allem für gesuchtes Personal aus der Spitzengruppe.

Es zeige sich zudem: Weiche Extras wie „gutes Arbeitsklima“ oder „Duz-Kultur“ sind in den vergangenen Jahren deutlich in den Hintergrund gedrängt worden. Der Kampf um Arbeitskräfte werde intensiv geführt und Unternehmen versuchten sich dabei in ihrer Attraktivität von ihren Mitbewerbern abzusetzen, erläutert Roman Wink, Arbeitsmarktexperte der Stiftung.

(dpa/SAHO)

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