Cornelia Poletto verärgert über „Gault&Millau“-Bewertungen
Die Hamburger Spitzenköchin Cornelia Poletto hat die neuen Bewertungen des Restaurantführers „Gault&Millau“ kritisiert. Der Bild-Zeitung sagte sie im Rahmen eines jüngst erschienenen Interviews: „Fernsehköche haben dort in meinen Augen aus Prinzip keine Chance, ganz oben mitzumischen.“ – „Ich hätte es meinem Team, das jeden Tag 150 Prozent gibt und in den vergangenen zwei Jahren eine enorme Entwicklung hingelegt hat, gegönnt, dass jemand ihre Leistung ganz objektiv und ohne Vorbehalte prüft. Ich bin mir sicher, der ‚Gault&Millau‘ hat das nicht getan.“ Cornelia Poletto trat und tritt selbst in unterschiedlichen Kochformaten im Fernsehen auf, unter anderem als Jurorin in der ZDF-Sendung „Die Küchenschlacht“, als Coach und Jurymitglied in der Kochcastingshow „The Taste“ und in ihrer eigenen Kochshow „Polettos Kochschule“ im WDR Fernsehen.
„Ich habe das Gefühl, der ‚Gault&Millau‘ misst bei seiner Bewertung mit zweierlei Maß. Ungeachtet der höchsten Qualität, die unter Umständen in unseren Restaurants – egal ob sie Cornelia Poletto, Bullerei oder Henssler heißen – auf den Tellern landet. Das finde ich sehr schade“, gibt Poletto weiter an. Polettos Sprecherin ergänze kürzlich, dass es der Spitzenköchin bei der Kritik nicht um ihre persönliche Bewertung gehe. Sie wolle vielmehr darauf hinweisen, dass der „Gault&Millau“ Fernsehköchen grundsätzlich schlechtere Chancen einräume.
Darauf reagierte der „Gault&Millau“ auch bereits: Jürgen Brandt, Herausgeber des Restaurantführers, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Cornelia Polettos Restaurant hat mit 14 Punkten wie schon im letzten Jahr eine tolle Bewertung bekommen. Die Aufnahme in den ‚Gault&Millau‘ ist eine Auszeichnung als eines der besten 1000 Restaurants Deutschlands und damit per se schon ein ‚Adelsschlag‘.“ Zudem seien im Restaurantführer auch durchaus Restaurants von Fernsehköchen mit hohen Bewertungen vertreten. Als Beispiele nannte Brandt die TV-Köche Alexander Herrmann und Alfons Schuhbeck, die aktuell mit jeweils 17 von 20 möglichen Punkten bewertet wurden. (dpa/KP)