Frühzeitig den Winter mit Fachkräften absichern
Die Tourismusbetriebe in Österreich rüsten sich schon jetzt intensiv für die kommende Wintersaison. Viele Betriebe werden auch heuer wieder vor der Herausforderung stehen, für eine erfolgreiche Saison genügend Fachkräfte zu bekommen. Immerhin werden etwa alleine in Vorarlberg im Winter rund 3.000 Mitarbeiter mehr benötigt als im Sommer. Der Großteil dieser Mitarbeiter kommt nach wie vor aus Österreich und dem EU-Raum. Darüber hinaus sind die Tourismusbetriebe aber auch auf Personal aus Drittstaaten angewiesen. Diese Saisonkontingente werden zwei Mal im Jahr von Sozialminister Alois Stöger, festgesetzt. Trotz des wachsenden Personalbedarfs – gerade in den westösterreichischen Ferienregionen – wurden die Saisonkontingente für Drittstaatsangehörige in den vergangenen Jahren mehrfach gekürzt.
Vorarlbergs Spartenobmann Elmar Herburger erklärt: „Diese Ausgangslage stellt viele Hoteliers und Tourismusbetriebe, die auf bewährtes und qualifiziertes Personal setzen, vor große Herausforderungen.“ Die Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer hat deshalb in Abstimmung mit den betroffenen Bundesländern vier konkrete Forderungen an Bundesminister Stöger formuliert, um ein möglichst ausreichendes Saisonkontingent für die kommende Wintersaison sicherstellen zu können:
- Die Höhe des Kontingents soll für jedes Bundesland im Direktorium des jeweiligen AMS festgelegt werden.
- Das Modell der „Stamm-Saisoniers“ soll wiederbelebt werden. Mit der Vorgabe, dass eine Genehmigung zu erteilen ist, wenn in den vergangenen sechs Jahren zumindest fünf Saisonen in Österreich nachgewiesen werden können.
- Für Asylwerber und Skilehrer muss ein eigenes Kontingent geschaffen werden
- Die Erstellung der Mangelberufsliste muss sich an den regionalen Gegebenheiten und Arbeitsmarktdaten des jeweiligen Bundeslandes orientieren.
Unterschiedlich starke Saisonen
Mit diesen Forderungen gehen Vertreter der Bundessparte Tourismus derzeit in Verhandlungen mit Minister Stöger. „Die Vertreter der Bundesregierung müssen endlich verstehen, worauf es im Tourismus ankommt: Die unterschiedlich starken Saisonen bringen es einfach mit sich, dass wir gerade im Winter auf Mitarbeiter von außen zurückgreifen müssen“, erklärt Herburger.
Außerdem nimmt die Mobilitätsbereitschaft der EU-Mitarbeiter mit wachsendem Tourismus und steigendem Lohnniveau in den Herkunftsländern mehr und mehr ab. „Die Betriebe brauchen in Hinblick auf die kommende Wintersaison wieder Rechts- und Planungssicherheit für ihre Fachkräfte“, stellt der Spartenobmann klar und betont: „Unser großes Bestreben ist es, für die saisonale Beschäftigung von Drittstaatsangehörigen komplett neue Modelle zu schaffen, die nicht jedes Jahr neu verhandelt werden müssen, sondern die an objektiven Messgrößen festgemacht werden und die gewünschte Rechts- und Planungssicherheit garantieren. Dieses Ziel werden wir mit der neuen Bundesregierung angehen.“ (CK)