Ratgeber

Fünf Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Küchenteam richtet die Speisen an
Durch das „Saubere-Küchen-Gesetz“ sollen Gäste leichter erkennen können, ob Hygienevorschriften in Berliner Gastronomiebetrieben eingehalten werden. (Foto: © xartproduction/stock.adobe.com)
Am 29. September ist der Internationale Tag der Lebensmittelverschwendung. Rund 1,7 Tonnen fallen davon jährlich in der Außer-Haus-Verpflegung an. Doch bereits mit kleinen Änderung kann der Müll reduziert – und sogar zu Geld gemacht werden.
Donnerstag, 23.09.2021, 11:31 Uhr, Autor:Natalie Ziebolz

Jährlich fallen laut einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft insgesamt rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. 14 Prozent (1,7 Tonnen) davon in der Außer-Haus-Verpflegung. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten um den Food Waste zu reduzieren. HOGAPAGE hat einige zusammengestellt:

  1. Abfälle analysieren: Bevor die Lebensmittelabfälle reduziert werden können, müssen sich Restaurants, Cafés oder Bistros zunächst klar werden, was und wie viel genau sie wegwerfen. Dafür kann eine Weile der Nass- oder Biomüll gewogen werden. Zudem sollte man sich einen Überblick darüber verschaffen, welche weggeworfenen Lebensmittelabfälle noch weiterverarbeitet werden können. Auch die Teller der Gäste können ein Hinweis sein: Kommen die Teller regelmäßig halbvoll zurück? Dann sind eventuell die Portionen zu groß. Alle Erkenntnisse sollten schriftlich festgehalten und daraus Ziele für Zukunft abgeleitet werden.
  2. Einkauf optimieren: Bereits beim Einkauf der Zutaten kann durch gute Planung die Basis für weniger Abfälle gelegt werden. Dazu müssen das Einkaufsverhalten sowie die aktuelle Auslastung des Betriebs, Vorreservierungen, Vorjahreswerte und Wetterprognosen analysiert werden. Je mehr Faktoren berücksichtigt werden umso genauer lässt sich der Bedarf ermitteln. Die Zutaten der Gerichte zudem aufeinander abzustimmen, erleichtert nicht nur den Einkauf, sondern sorgt auch dafür, dass von diesem weniger im Müll landet. Schließlich lassen sich die Produkte für mehrere Gerichte verwenden.
  3. Tiere und Pflanzen ganz nutzen: Der Trend ist nicht neu, wird jedoch selten angewandt: Nose-to-tail oder Leaf-to-root. Dabei wird immer das gesamte Produkt gekauft und für unterschiedliche Gerichte komplett genutzt. Radieschengrün lässt sich beispielsweise noch für einen Salat verwenden, Patinakenreste können zu Chips verarbeitet werden.
  4. Nach alter Tradition fermentieren: Oma wusste noch, wie es geht: Beim Fermentieren werden die Lebensmittel haltbar gemacht – saisonales Gemüse beispielsweise. Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente bleiben dabei erhalten. Zudem wird der Geschmack der Lebensmittel durch die Fermentation intensiver und vielfältiger. Reste und Abschnitte können so als „Mixed Pickles“ konserviert und beispielsweise als Vorspeise oder Beilage serviert werden – mit einer guten Marge.
  5. Lebensmittel spenden: Einerseits können Gastronomen ihren Gästen die eigenen Reste aktiv zur Mitnahme anbieten. Andererseits gibt es Apps wie Too Good To Go, über die Überschüsse zu einem reduzierten Preis angeboten werden. Diese werden dann zu einer bestimmten Uhrzeit abgeholt.

(Metro/Lightspeed/SlowFood/NZ)

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