Welttag der Komplimente

Lob und Anerkennung im betrieblichen Umfeld

Employee motivation and leadership concept. “Great work” note on pinned paper, cork board
Komplimente sind, gut und ehrlich platziert, ein wichtiger Teil der Wertschätzung. (Foto: © Patrick Daxenbichler/stock.adobe.com)
Am 1. März ist der Welttag der Komplimente. Doch wie verhält es sich mit einem Kompliment, einem Lob oder einer Anerkennung im betrieblichen Umfeld? Sind Chefs dazu bereit? Und warum sorgt gerade das zwischen Menschen für Verbundenheit?
Donnerstag, 24.02.2022, 16:09 Uhr, Autor: Martina Kalus

Es ist der Tag der Komplimente. Und das ist vielleicht ein günstiger Moment, um inne zu halten und zu überlegen, wie man es mit Komplimenten im Unternehmen eigentlich so hält. Übrigens ist das durchaus ein relevantes Thema im betrieblichen Kontext. Denn das Lob ist beispielsweise ein wichtiges Tool für die Mitarbeitermotivation. Gerade in der Rolle als Führungskraft macht es also Sinn, mehr Anerkennung auszusprechen.

Lob motiviert Mitarbeiter

Dabei ist Lob nicht nur Balsam für die Seele. Es ist ein mächtiges Instrument, um Mitarbeitende zu motivieren. Und diese Anerkennung spüren leider immer noch zu viele Menschen in ihren Betrieben so gar nicht. Als die Plattform „Kraftwerk Anerkennung“ Arbeitnehmende in Deutschland und Österreich dazu befragte, wie oft sie denn im Job gelobt werden, kam ein erschreckendes Ergebnis heraus: 60 Prozent der Befragten erhalten Lob nur einmal im Monat oder seltener. Im Schnitt liegen 75 Tage zwischen zwei positiven Rückmeldungen. 81 Prozent der Vorgesetzten sind der Meinung, häufig Lob und Anerkennung auszusprechen. 67 Prozent der Arbeitnehmer ohne Führungsposition sind hingegen der Meinung, selten oder nie Anerkennung zu erhalten. Und neun von zehn Befragten wünschen sich mehr Lob.

Wichtiger Teil der Wertschätzung

Komplimente sind gewissermaßen das Schmiermittel in der zwischenmenschlichen Kommunikation – ähnlich wie ein Lächeln. Und die Kommunikation ist in sich wieder der eigentliche Baustein für gelingende Beziehungen. Komplimente sind, gut und ehrlich platziert, ein wichtiger Teil der Wertschätzung. Der bekannte US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow bezeichnet diesen Aspekt in seiner berühmten Pyramide sogar als menschliches Grundbedürfnis.

Lob und Anerkennung sind nicht ganz identisch. Das Lob und das Kompliment sind jeweils Formen spontaner Wertschätzung. Die Anerkennung ist hingegen mehr Haltung als spontane Bekundung: Jemand erkennt die regelmäßige Qualität oder Leistung einer Person an – und respektiert und schätzt sie dafür. Anerkennung muss nicht konkret sein. Sie beurteilt das Gesamtbild. Sie ist etwas, das die meisten Menschen auch nonverbal spüren. Es zeigt sich schon im alltäglichen Umgang untereinander.

 Tipps: Drei goldene Regeln für Lob und Komplimenten  

  1. Ehrlich sein!
    Lob, Anerkennung oder ein Kompliment müssen vor allem ehrlich sein. Zwar lässt sich verbal so manches vortäuschen – doch die Körpersprache verrät, ob das auch ernst gemeint oder nur so dahingesagt war.
  2. Konkret sein!
    Sagen Sie explizit, warum und wofür Sie Ihren Kollegen, Ihren Mitarbeitenden, Ihren Chef schätzen. Ein vielleicht noch gut gemeintes „gut gemacht“ hat nicht die gleiche Wirkung wie die Aussage „diese Präsentation hast du wirklich top gehalten“.
  3.  Sich selbst zurück nehmen!
    Keine Angst, die Wertschätzung für eine andere Person bedroht nicht das eigene Ego. Es ist Zeichen von Größe, einem Kompliment nicht gleich noch ein Selbstbelobungssatz hinterher zu schieben. „Diesen Kunden hast du mit deiner Argumentation perfekt überzeugt. Gut gemacht! Es hat sich gelohnt, dass du dich an meine Argumentations-Checkliste gehalten hast!“

Über den Autor

Stefan Häseli ist Kommunikationstrainer, Keynote-Speaker, Moderator und Autor mehrerer Bücher. Er betreibt ein Trainingsunternehmen in der Schweiz. Der Kommunikationsexperte begleitet seit Jahren zahlreiche Unternehmen bis in die höchsten Vorstände von multinationalen Konzernen. Er doziert an Universitäten und Fachhochschulen im Themenfeld Kommunikation. Als Experte nimmt er im Radio und TV-Stationen immer dann Stellung, wenn Kommunikation irgendwo auf der Welt gerade eine entscheidende Rolle spiel, wie beispielsweise die ersten Wochen „Donald Trump“ oder der Blick auf das Kommunikationsverhalten von Boris Johnson.

(Stefan Häseli/MK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Mitarbeiter tuen ihre Hände in der Mitte zusammen
Ratgeber
Ratgeber

Fünf Tipps für die Mitarbeiterbindung

Derzeit erwägt ein Großteil der Mitarbeiter in Hotellerie und Gastronomie einen Jobwechsel. Das belegen Umfragen. Doch wie lassen sich die Mitarbeiter halten? Die HSMA hat dafür fünf Tipps.
Chefin gibt dem Servicemitarbeiter im Feedbackgespräch Rückmeldung
Ratgeber
Ratgeber

Feedback geben – aber richtig

In der Personalführung spielt Feedback eine wichtige Rolle. Es ist jedoch nicht immer erwünscht. Ein paar einfach Regeln helfen, um das Gespräch für beide Seiten konstruktiv zu gestalten.
Zwei Menschen im Anzug geben sich die Hand
Offboarding
Offboarding

So gelingt ein letzter professioneller Eindruck

Wie wertvoll ein gutes Onboarding ist, ist den meisten Betrieben bekannt. Doch auch wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, sollte der Austritt möglichst positiv gestaltet werden. Immerhin bleibt der Mitarbeiter Markenbotschafter des Unternehmens.
Rezeptionisten zeigt Gast etwas auf dem Tablet
Mitarbeiterführung
Mitarbeiterführung

Selbstorganisation statt Hierarchie

Starre Hierarchien machen Unternehmen unflexibel. In selbstorganisierten Unternehmen liegt hingegen ein Großteil der Verantwortung bei den Mitarbeitern. Das bringt einige Vorteile mit sich.
Auf Würfeln steht Vollzeit und wird zu Teilzeit durch zwei Finger umgewandelt
Beruf
Beruf

Fakten, die Teilzeitbeschäftigte kennen sollten

Wer weniger arbeitet, bekommt anteilig weniger Geld – hat aber nicht automatisch weniger Ansprüche als eine Vollzeitkraft. Was wann gilt und worauf Teilzeitbeschäftigte besonders achten müssen.
Samantha Teufel
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

So schafft es das Hotel Schloss Mönchstein seine Mitarbeiter langjährig zu binden

Für mehr als 30 Millionen Euro wurde das Hotel Schloss Mönchstein in Salzburg fast 20 Jahre lang modernisiert und erweitert. Eine, die alle vier Bauphasen hautnah miterlebt hat, ist Hoteldirektorin Samantha Teufel. Im exklusiven Interview mit HOGAPAGE spricht sie über die Zeiten des Baus, erklärt, wie die Angestellten auch während der Bauphasen gehalten werden konnten, und verrät das Geheimrezept für eine gute Mitarbeiterbindung.
Alfons Schuhbeck im Gerichtssaal
Ratgeber
Ratgeber

Alfons Schuhbecks Verurteilung: Was Geschäftsleiter aus dem Fall lernen können

Alfons Schuhbeck ist unter anderem wegen Insolvenzverschleppung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Urteil zeigt, welche Folgen eine verspätete Insolvenzanmeldung haben kann. Doch was genau bedeutet Insolvenzverschleppung? Und wie können Geschäftsleiter das Risiko hierfür vermeiden? 
Frau vervollständigt ihre Bewerbungsunterlagen
Ratgeber
Ratgeber

Bewerbung schreiben lassen: Professionelle Unterstützung für den Karrieresprung in der Hotellerie

Der Einstieg in eine erfolgreiche Karriere in Hotellerie und Gastronomie beginnt mit einer überzeugenden Bewerbung. Gut formulierte Unterlagen können dabei den entscheidenden Unterschied machen. Lohnt es sich daher, eine Bewerbung professionell anfertigen zu lassen?
Kurzarbeit wird im Arbeitsvertrag markiert
FAQ
FAQ

Kurzarbeit: Was Beschäftigte wissen müssen

In wirtschaftlich schlechten Zeiten können Arbeitgeber Kurzarbeit anordnen. Was bedeutet das für Arbeitnehmer? Ein Überblick über die wichtigsten Rechte und die finanziellen Folgen.