Reboarding

Mitarbeiter beim Wiedereinstieg unterstützen

Junge Frau im Gespräch mir ihrer Vorgesetzten
Führungskräfte sollten beim Wiedereinstieg mithilfe eines persönlichen Gespräches die aktuellen Erwartungen aller Parteien in Erfahrung bringen. (Foto: © PR Image Factory – stock.adobe.com)
Viele Mitarbeiter im Gastgewerbe haben monatelang nicht gearbeitet. Sie benötigen Unterstützung, um sich wieder einzufinden. Dabei hilft das sogenannte Reboarding.
Montag, 06.09.2021, 11:51 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Die Branche war monatelang im Lockdown. Die Mitarbeiter zuhause in Kurzarbeit. Viele haben in dieser Zeit den Job gewechselt, neue Kollegen und Kolleginnen wurden eingestellt. Darunter können die Arbeitsroutine sowie der Zusammenhalt im Team leiden. Die Mitarbeiter sollten daher mit einem Reboarding aufgefangen, informiert, unterstützt und an den neuen Arbeitsalltag – mit Sicherheitsabständen und Hygienekonzepten – gewöhnt werden. Wie das funktionieren kann, zeigen die folgenden Tipps:

Klare Kommunikation

Ob Neu- oder Wiedereinstieg – die Kommunikation mit den Mitarbeitern ist entscheidend: Der Kontakt zwischen Chefetage und Mitarbeiter ist während des Lockdowns oftmals abgeflaut. Um alle abzuholen bieten sich Einzelgespräche mit den Mitarbeitern an. Dabei sollten beide Seiten die Möglichkeit erhalten, ihre Vorstellungen und Ansprüche zu äußern. Zudem sollten auch die vergangenen Monate thematisiert werden, um den Mitarbeitern Ängste zu nehmen und sie trotz Krise zu motivieren. Im Rahmen einer Studie nach dem ersten Lockdown gaben immerhin 60 Prozent der Befragten Mitarbeiter im Gastgewerbe an, unter psychischen Problemen und Angststörungen zu leiden.

Teambuilding nicht vergessen

Die Teammitglieder haben sich teils über Monate hinweg nicht gesehen. Zudem hatten viele Betriebe mit einer hohen Personalfluktuation zu kämpfen, was zu zahlreichen Neuzugängen geführt hat. Bei einem gemeinsamen Treffen können sich alle Mitarbeiter kennenlernen und sich in Ruhe über die Erfahrungen der vergangenen Zeit austauschen.

Über Änderungen informieren

Ob Take-away-Geschäft, Hygienemaßnahmen oder Umstrukturierungen – in den meisten Betrieben haben sich die Arbeitsabläufe und Anforderungen verändert. Das Team sollte hier genau informiert und einbezogen werden. Dabei spielt einerseits der Status Quo eine Rolle, andererseits sollten auch die Folgen der Schutzmaßnahmen thematisiert werden. Eine Checkliste mit allen relevanten Details dient den Mitarbeitern zu Orientierung und gibt ihnen Sicherheit.

Vorbereiten auf die Aufgaben

Eine neue Personal- oder Unternehmensstruktur beeinflusst auch das Aufgabengebiet der Mitarbeiter. Führungskräfte sollten ihre Mitarbeiter daher abholen und die jeweiligen Arbeitsabläufe und Aufgaben klar kommunizieren. Dabei können beispielsweise kurze Videos helfen, in denen die Arbeitsabläufe dargestellt werden. Auch interne Schulungen oder Onsite-Trainings von externen Anbietern können unterstützen die Mitarbeiter dabei, sich wieder in ihren Aufgaben zurechtfinden.

Feedbackgespräche führen

Nach der langen Pause läuft zu Beginn vielleicht noch nicht sofort alles rund. Es gibt viele neue Regeln zu beachten und auch die Gäste müssen sich erst an die neuen Regeln gewöhnen. Die Mitarbeiter brauchen daher mehr Führung als vor der Krise. Führungskräfte sollten daher gerade jetzt immer ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter haben, regelmäßig Feedbackgespräche führen und so ihre Mitarbeiter bestärken.

(karrierebibel.de/Metro/HR Unlimited/NZ)

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