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Tipps für mehr Trinkgeld

Teller mit Geldmünzen und einem Danke-Zettel
Die Grundregel für mehr Trinkgeld lautet: Sympathisch und kompetent wirken und eine möglichst gute Beziehungsebene zum Gast herstellen. (Foto: © Gina Sanders – stock.adobe.com)
In der Gastronomie ist das Trinkgeld ein wichtiger Bestandteil des Einkommens. Mit einigen Tipps und Tricks können Servicekräfte hier noch mehr herausholen.
Donnerstag, 16.12.2021, 12:50 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Trinkgeld ist gerade in der Gastronomie ein wichtiger Bestandteil des monatlichen Einkommens. Mit einige praxisbewährten und teils durch Studien belegten Tricks erhalten Servicekräfte am Ende des Tages noch mehr Trinkgeld.

Tipp 1: Touch it

Die Wirkung eines netten Lächelns muss man hier wohl nicht ausführen. Weit weniger bekannt ist der sogenannte Midas Effekt. Dieser besagt, dass es sich positiv auf das Trinkgeld auswirkt, wenn die Servicekraft den Gast unauffällig etwa an der Hand oder der Schulter berührt. Wichtig ist jedoch, dass es sich um unauffällige Berührungen handelt, die sich nicht gestellt wirken und zur Situation passen. Verantwortlich dafür sollen die C-taktilen Fasern der Haut sein. Sie nehmen angenehme Berührungen wahr und melden diese in den emotionalen Zentren des Gehirns. Aber Vorsicht: Bei Stammgästen funktioniert dieser Trick eher nicht, sondern wirkt schnell aufdringlich.

Tipp 2: Nicken bitte

Dieser Trick ist nicht nur dafür bekannt, dass Trinkgeld zu steigern, sondern wirkt sich generell positiv auf den Umsatz aus: Ein kleines Nicken – auch bekannt als Sullivan Nod – zum richtigen Zeitpunkt kann die Entscheidung des Gastes beeinflussen. Bestellt der Gast beispielsweise eine Cola sollte die Servicekraft nicht fragen, ob er eine große oder kleine Cola möchte, sondern sich auf „Eine Große?“ beschränken und dabei leicht mit dem Kopf nicken. Das Nicken sollte dabei unauffällig ausfallen und natürlich wirken.

Tipp 3: Bestellung aufnehmen und wiederholen

Wie eine Studie zeigt, erhöht das Wiederholen der Bestellung das Trinkgeld um bis zu 50 Prozent. Durch die Wiederholung fühlen die Gäste bestätigt und entwickeln Sympathie.

Tipp 4: Ein kleiner Gruß auf der Rechnung

Egal, ob es sich um ein handgeschriebenes Danke oder einen Smiley handelt, kleine, nette Botschaften auf der Rechnung überraschen den Gast und wirken sich positiv auf das Trinkgeld aus. Das wird auch durch Studien belegt. Der Gruß sollte natürlich nicht aufgesetzt oder unpassend wirken. Die Servicekraft sollte daher immer individuell nach Gast und Art der Gastronomie entscheiden, ob und welchen Gruß sie wählt.

Tipp 5: Auffallen, aber mit Stil

Ein gepflegtes Äußeres ist in der Gastronomie ein Muss. Etwas ausgefallenere, aber dennoch authentische und stilvolle Kleidung wirkt sich allerdings positiv auf das Trinkgeld aus. Dabei reicht es oftmals schon für die Branche untypische Farben oder farbige Accessoires zu nutzen. Die Servicekleidung sollte natürlich dennoch zum Stil des Hauses passen.

Tipp 6: Immer aufmerksam sein

Die meisten Gäste haben hohe Ansprüche, erwarten sofortige Reaktionen und einen schnellen Service. Servicemitarbeiter sollten daher bereits beim Eintreffen des Gastes im Restaurant auf dieses Bedürfnis eingehen: So wirkt es sich etwa positiv aus, wenn der Gast mit Namen angesprochen wird. Dieser ist beispielsweise bei Reservierungen oder Stammgästen bekannt. Ist eine ganze Familie zu Gast kann den Kindern mit einem kleinen Malbuch oder Lolli eine Freude gemacht werden. Am wichtigsten ist es jedoch immer in der Nähe der Gäste und für diese gut sichtbar zu sein. Regelmäßiger Augenkontakt verstärkt den Effekt. Gleichzeitig zeigt auf Mitdenken Aufmerksamkeit. Die Servicekraft sollte, wenn möglich, bereits im Voraus wissen, was der Gast als nächstes braucht – ein neues Getränk etwa oder die Dessert-Karte.

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