Trendreport

Arbeitswelt 2025: Anpassungsfähigkeit als Schlüssel zum Erfolg

Karriereleiter in Holzstufen dargestellt
Übertragbare Fähigkeiten werden zum Schlüssel für ein erfolgreiches Berufsleben. (Foto: © Parradee/stock.adobe.com)
Die Arbeitswelt verändert sich schneller als je zuvor. Unternehmen und Arbeitnehmer stehen vor der Herausforderung, sich kontinuierlich anzupassen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Der Global Workforce Trendreport zeigt, welche Entwicklungen die Zukunft der Arbeit prägen und wie Unternehmen darauf reagieren können. 
Dienstag, 30.09.2025, 09:27 Uhr, Autor: Sarah Hoffmann

Der Report identifiziert vier zentrale Themenbereiche, die die Arbeitswelt 2025 bestimmen:

1. Erweiterte Personallandschaft

Die Vielfalt der Arbeitskräfte nimmt zu – sowohl in Bezug auf die vertretenen Generationen, Geschlechter und Herkünfte. Strategisch denkende Unternehmen erkennen das Potenzial und machen sich diesen Vorteil zunutze, um ihre Arbeitgebermarke zu schärfen und bislang unerschlossene Talentpools zu erreichen.

2. Neue Arbeitsweisen

Die Arbeitswelt ist flexibler geworden, bringt aber neue Herausforderungen mit sich. Produktivitätsdruck, hybride Arbeitsmodelle und eine veränderte Erwartungshaltung an Führung und Zusammenarbeit spielen eine zentrale Rolle.

3. Digitale Transformation

KI und Automatisierung verändern den Arbeitsmarkt, doch viele Unternehmen stehen vor Herausforderungen bei der Implementierung. Gleichzeitig müssen Arbeitnehmende ihre digitalen Kompetenzen kontinuierlich weiterentwickeln.

4. Beschleunigte globale Veränderung

Wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Krisen und Nachhaltigkeitsanforderungen erfordern von Unternehmen ein Höchstmaß an Flexibilität. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen.

Die Trends in unserem Report zeigen, wie rasant sich die Arbeitswelt verändert. Unternehmen müssen jetzt aktiv werden, um die Erwartungen einer diverseren Belegschaft zu erfüllen, auf die Herausforderungen der digitalen Transformation zu reagieren und trotz globaler Unsicherheiten wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie brauchen flexible Strategien für Personalgewinnung, -entwicklung und -bindung, um in diesem dynamischen Umfeld nicht nur Schritt zu halten, sondern sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und langfristig erfolgreich zu sein.

Sven Brumund, Head of Experis

Robuste Karrieren: Fähigkeiten statt fester Karrierewege angesichts langer Lebensarbeitszeiten

Eine der wichtigsten Entwicklungen ist laut Report der Wandel von starren Karrierewegen hin zu flexiblen Laufbahnen, die auf sogenannten „transferable skills“ basieren. Statt lebenslanger Spezialisierung zählen heute übertragbare Fähigkeiten, die in unterschiedlichen Bereichen genutzt werden können. Es geht darum, anpassungsfähig zu bleiben, kontinuierlich neue Fähigkeiten zu entwickeln und offen für Veränderungen zu sein.

„Die Vorstellung einer festgelegten Karriere gehört der Vergangenheit an. So kann ein IT-Spezialist, der sich zusätzlich Projektmanagement- und Führungskompetenzen aneignet, nicht nur in der Softwareentwicklung arbeiten, sondern auch in der strategischen Beratung oder im Change Management eines Unternehmens tätig werden. Ebenso können Fachkräfte aus dem kaufmännischen Bereich mit digitalen Kenntnissen in Data Analytics oder Automatisierung ihre Karrierechancen erheblich erweitern“, erklärt Brumund.

Besonders jüngere Generationen bevorzugen maßgeschneiderte Jobs, die ihre individuellen Stärken und Wünsche berücksichtigen. Gleichzeitig denken sie langfristig – mit einem realistischen Verständnis für die Dauer ihrer beruflichen Laufbahn und die Vielfalt der Ihnen offen stehenden Entwicklungspfade.

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter gezielt in solchen übertragbaren Fähigkeiten fördern, werden es leichter haben, Talente zu gewinnen und langfristig zu halten.

Millennial-Manager unter Druck – Gen Z drängt nach vorn

Ein weiteres zentrales Thema des Reports: Millennials, die mittlerweile oft in Führungspositionen tätig sind, stehen unter hohem Druck. 53 % der Millennial-Manager erleben täglichen Stress, 27 % ziehen einen Jobwechsel in den nächsten sechs Monaten in Erwägung. Eine mögliche Konsequenz ist, dass die Generation Z nachrückt und noch früher als ihre Vorgänger in Führungspositionen aufsteigt.

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„Damit einhergeht die Herausforderung, junge Führungskräfte auf diese Rolle vorzubereiten und gleichzeitig Überlastung und Burnout für derzeitiges und künftiges Personal zu vermeiden. Unternehmen sollten deshalb gezielt in Maßnahmen investieren, die eine nachhaltige und gesunde Führungskultur fördern“, so Brumund. „Dazu gehören Well-Being-Programme, die Führungskräfte in ihrer mentalen und physischen Gesundheit unterstützen, sowie eine werteorientierte Unternehmensführung, die auf ethische Prinzipien und Transparenz setzt.“

Zudem sind flexible Arbeitsmodelle und maßgeschneiderte Führungskräftetrainings essenziell, um junge Talente langfristig auf Führungsaufgaben vorzubereiten und ihnen die nötigen Kompetenzen für eine resiliente und zukunftsfähige Karriere zu vermitteln.

KI-Nutzung: Vom „Wow“ zum „Wie“

Auch die digitale Transformation bringt neue Herausforderungen mit sich: Unternehmen haben die ersten „Wow“-Effekte von KI erlebt, doch bei der praktischen Implementierung zeigen sich weiterhin Hürden, die es zu überwinden gilt.

(Accelerating Adaptability Report/ManpowerGroup/SAHO)

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