Umfrage

Was Gastronomen ihren Gästen zur Weihnachtszeit bieten

Ein Hummer mit Weihnachtsmütze auf
Immer mehr Leute netzen die Gelegenheit, an den Festtagen essen zu gehen. So eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie. (© Engdao/stock.adobe.com)
Der Dezember zählt für die Gastronomie als umsatzstärkste Zeit im Jahr. Viele Gastronomen locken ihre Kunden mit besonderen Angeboten – etwa mit hauseigener Bescherung oder einem eigenen Weihnachtsmarkt.
Montag, 09.12.2019, 10:04 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die Weihnachts- und Vorweihnachtszeit wird für Gastronomen immer bedeutender – so auch exemplarisch betrachtet in Brandenburg. Nicht zuletzt weil sich die Hotel- und Gaststättenbetreiber viel einfallen lassen, um ihre Kunden zu locken. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Die Advents- und Weihnachtszeit war umsatzmäßig schon immer von großer Bedeutung für die Branche. Wir beobachten aber, dass immer mehr Leute die Gelegenheit nutzen, an den Festtagen essen zu gehen“, sagt Olaf Lücke, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) im Land. Wer spontan an den Feiertagen einen Tisch buchen wolle, habe vielerorts keine Chance mehr. „Manchmal muss der Tisch schon ein Jahr im Voraus gebucht werden“, berichtet Lücke. Aufgrund der großen Nachfrage und weil zusätzliches Personal beziehungsweise Zulagen bezahlt werden müssten, empfehle der Verband seinen Mitgliedern auch, in Vorkasse zu gehen und Reservierungen verbindlich vorzunehmen.

Mehr Privatreservierungen, weniger Firmenfeiern

Auch für Hartmut Leutloff, der in Zeuthen ein Gasthaus betreibt, ist der Dezember immer der umsatzstärkste Monat des Jahres. „Allerdings lagen wir dieses Jahr bereits vier Mal über den Dezember-Wert des letzten Jahres“, bemerkt er. Insgesamt gebe es zu Weihnachten mehr Bestellungen als noch vor 15 Jahren. Weihnachtsfeiern von Firmen seien allerdings rückläufig. „Vielleicht hängt es auch mit dem Preisbudget zusammen“, so seine Vermutung. Die Preise sind vielerorts angezogen, wie Lücke bestätigt. Das habe viele Ursachen. Unter anderem gestiegene Personalkosten, erhöhte Qualitätsansprüche der Gäste, regionale Produkte und natürlich die Nachfrage. „Hinzu kommt, dass es im Land nicht mehr Anbieter gibt“, erklärt der DEHOGA-Hauptgeschäftsführer. Übertriebene Preise würden aber aus Rücksicht auf die Kunden selten verlangt.

Tanztee und eigene Weihnachtsmärkte

Immer mehr Betriebs- und Vereinsweihnachtsfeiern finden etwa im Seehotel „Ichlim“, das Verlando Konschak in der Nähe von Sewekow (Ostprignitz-Ruppin) betreibt, statt. „Das ist sicher auch auf die wirtschaftlich gute Situation vieler Unternehmen zurückzuführen“, sagt Konschak. Ähnlich argumentiert auch Lücke und fügt hinzu: „Die Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter auf diese Art wertschätzen und zugleich besser an sich binden.“ Für ihr Geld bekommen die Kunden in märkischen Gasthäusern aber auch was geboten. „Viele Häuser haben schon einen eigenen Weihnachtsmarkt“, sagt Olaf Lücke. Andere böten Glühwein-Kahnfahrten auf der Spree an. Konschaks Gäste können beispielsweise einen Ausflug zu einem Adventsmarkt mit anschließendem Kaffee- und Tanznachmittag in seinem Hotel unternehmen.

Bescherungen durch den Weihnachtsmann

Auch zu Weihnachten bekommen die Gäste im Seehotel etwas geboten. Nach einer Feuerzangenbowle folge die Bescherung, bei der Wirt Konschak persönlich den Weihnachtsmann spiele. „Die Gäste müssen dazu aber ein Gedicht aufsagen“, betont der Hotelier. Vornehmlich würden Paare oder Gäste, die sonst allein zuhause feiern müssten, über die Festtage im Hotel ein Zimmer buchen. „Außerdem wird an den Feiertagen auch von Restaurantgästen ein Menü bestellt“, sagt Konschak. 155 Buchungen habe er für dieses Jahr schon und könne deshalb keine Bestellungen mehr annehmen.

Personal feiert Weihnachten im Februar nach

Die höheren Einnahmen im Dezember ermöglichen es den Gastronomen, in der danach folgenden Winterzeit etwas kürzer zu treten. „Weil im Dezember viel Arbeit anfällt, machen wir Anfang Januar immer zehn Tage Betriebsferien, um etwas auszuruhen“, berichtet Hartmut Leutloff. Auch im Seehotel nutze das Personal die Gelegenheit, um angesammelte Überstunden abzubummeln oder den Resturlaub zu nehmen. In dieser Zeit, also Januar bis März, feiern Gastronomen mit ihrem Personal wiederum Weihnachten nach. Lücke verweist dabei auf eine große Gastronomenweihnachtsfeier im Februar im Potsdamer Kongresshotel. (lbn/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Ceviche auf einem Teller angerichtet
Kulinarischer Einflüsse
Kulinarischer Einflüsse

Peruanische Küche verzaubert die Welt

Peru ist mit Sicherheit nicht der erste Gedanke, wenn Menschen an Gourmetessen denken. Dabei ist die „Cocina peruana“ gerade dabei, die kulinarischen Vorlieben weltweit für sich einzunehmen.
Im Bild (v.l.): Tim Rohnalter (l.), Head of Technical Development, Tommi Huuhtanen, Chief Procurement Officer (M.) und Jochen Oehler, Geschäftsführer Progros. (Foto: © Progros)
Erleichterung
Erleichterung

Progros startet mit neuem digitalen Hub

Mit „myprogros“ hat die Einkaufsgesellschaft einen digitalen Ort geschaffen, an dem alle für den Einkauf und die Beschaffung relevanten Informationen zu finden sind. Damit will das Unternehmen für die Hotellerie mehr Transparenz schaffen und die Bürokratie reduzieren. 
"Bowl-Buffet" im Radisson Blu Bremen
Ratgeber
Ratgeber

Vier Tipps zur Resteverwertung in der Gastronomie

Tonnen von Lebensmitteln landen jedes Jahr im Müll. Auch die Gastronomie trägt einen nicht unerheblichen Teil dazu bei. Winnow und das Radisson Blu Bremen zeigen Wege, wie Lebensmittelabfälle in der Gastronomie reduziert werden können. 
Klüh-Gruppe veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2023 (Foto: © Klüh)
Gewinn
Gewinn

Klüh-Gruppe schließt erfolgreiches Jahr 2023 ab

Mehr als eine Milliarde Euro Umsatz kann der Multiservice-Dienstleister für das vergangene Geschäftsjahr verbuchen. Dem Familienunternehmen ist es 2023 gelungen, eine spektakuläre Gewinn-Marke zu durchbrechen.
Messe #essenz
Neuausrichtung
Neuausrichtung

Transgourmet mit neuer Strategie für die Gastro

Zuhören, Verstehen und jedem Gastronomen das Leben etwas leichter machen – das ist das Herzstück von Transgourmet Cook. Basierend auf den zentralen Säulen Vertrieb und Community soll die Neuauflage als eigenständiges Konzept eine neue Ära in der Gastronomie einleiten. 
Mirakl Summit in München - der Gewinner Lusini (Foto: © Mirakl)
Erfolg
Erfolg

Lusini erhält Preis für Online-Marktplatz

Der deutsche Hotellerie- und Gastronomieausstatter durfte sich in der vergangenen Woche über eine Auszeichnung freuen. Auf der Mirakl Summit in München erhielt das Unternehmen einen Award in der Kategorie „Grow Bigger“.
Vorstandssprecher der Denkfabrik Zukunft in Berlin: Dr. Marcel Klinge (Foto: © DZG)
Gastronomie
Gastronomie

Gastwelt-Lobby in Berlin nur bedingt konkurrenzfähig

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt hat ihre Daten aus dem letzten Jahr nochmals aktualisiert und ist zu eher unerfreulichen Ergebnissen gelangt. Die Lobby-Arbeit der Branche benötigt dringend Handlungsmaßnahmen.