Gerichtsurteil

Alkoholfreie Getränke dürfen nicht als „Gin“ verkauft werden

Gin
Laut einer EU-Verofrdnung muss Gin durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs mit Wacholderbeeren hergestellt sein, während der Mindestalkoholgehalt 37,5 Prozent betragen muss. (Foto: © voloshin311/stock.adobe.com)
Alkoholfreier „Gin“? Der Europäische Gerichtshof schiebt dem Verkauf von Getränken unter dieser Bezeichnung einen Riegel vor. Warum der Zusatz „alkoholfrei“ nicht reicht.
Donnerstag, 13.11.2025, 12:10 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Ein alkoholfreies Getränk darf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) nicht unter der Bezeichnung „Gin“ vermarktet werden. Die Richter in Luxemburg stellten fest, dass die Bezeichnung nach EU-Recht ausschließlich bestimmten Spirituosen vorbehalten sei.

Auch der Zusatz „alkoholfrei“ ändere nichts am Verbot, andere Getränke unter dem Namen zu verkaufen, so das Gericht.

„Alkoholfrei“ genügt als Zusatz nicht

Ein Verein hatte am Landgericht Potsdam gegen ein Unternehmen geklagt, das ein Getränk mit dem Namen „Virgin Gin Alkoholfrei“ verkaufte. Nach Ansicht des Vereins verstoße diese Bezeichnung gegen eine EU-Verordnung, wonach Gin durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs mit Wacholderbeeren hergestellt sein und der Mindestalkoholgehalt 37,5 Prozent betragen müsse. Das deutsche Gericht befragte hierzu den EuGH.

Das höchste europäische Gericht betonte, das Verbot verletze nicht die in der EU-Grundrechtecharta verankerte unternehmerische Freiheit. Das Unternehmen könne das Getränk weiterhin verkaufen – nur eben nicht unter der geschützten Bezeichnung „Gin“.

Ziel der Regelung sei es, Verbraucher vor Verwechslungsgefahr mit der klar definierten Spirituosen-Kategorie zu schützen und Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

(dpa/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Richterin fällt ein Urteil.
Recht
Recht

Gerichtsurteil: Resturlaub verjährt nicht automatisch

Das Ende des Jahres naht. Also noch schnell ab in den Urlaub. Schließlich verfällt der Urlaubsanspruch zum Jahresende. Nein, nicht mehr. Denn jüngst hat das Bundesarbeitsgericht entschieden: Resturlaub verjährt nicht automatisch – auch nicht nach drei Jahren. Was hat das für Folgen?
Nahaufnahme von Händen einer jungen Frau, die etwas auf einem Laptop tippt; das Bild wird von einer Uhr überlagert
Urteil EuGH
Urteil EuGH

„Dienstplangestaltung geht nicht ohne Arbeitszeiterfassungssysteme“

Das Gesetz des Europäischen Gerichtshofs zur Arbeitszeiterfassung im Mai 2019 schlug hohe Wellen. In der Umsetzung sieht Ingrid Schmidt, Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts, jedoch keine Probleme.
Europäischer Gerichtshof Luxemburg
Urteil
Urteil

EuGH kippt zentrale Vorgaben der EU-Mindestlohnrichtlinie

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Der Kläger bekommt aber nur teilweise recht.
Tower des ehemaligen Militärflugplatzes Pütnitz
Naturschutz
Naturschutz

Gericht stoppt Abrissarbeiten für Bernstein-Resort

Auf der Halbinsel Pütnitz soll am Saaler Bodden ein Ferienresort entstehen. Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt.
Salat aus Einweg-Essensschachteln.
Urteil
Urteil

Kein landesweites Verbot für Verpackungssteuern in Thüringen

In vielen Thüringer Innenstädten türmen sich Kaffeebecher und andere Verpackungen von Imbissständen. Verpackungssteuern werden in einigen Kommunen diskutiert.
Jimi Blue Ochsenknecht
Aufgehoben
Aufgehoben

Jimi Blue Ochsenknecht darf Österreich wieder verlassen

Jahrelang hatte Jimi Blue Ochsenknecht eine offene Hotelrechnung nicht beglichen. Schneller sind dagegen die Einschränkungen nach dem Ende seines Prozesses wieder beendet. 
Jimi Blue Ochsenknecht
Auflage
Auflage

Jimi Blue Ochsenknecht und die offene Hotelrechnung: Schauspieler muss weiter in Österreich bleiben

Eine jahrelang unbezahlte Hotelrechnung brachte Jimi Blue Ochsenknecht vor Gericht. Vor knapp einer Woche hat der Schauspieler den Gerichtsaal in Innsbruck jedoch als freier Mann verlassen. Aber bestimmte Auflagen sind – wie üblich – nicht sofort vom Tisch. Das hat Folgen.
Jimi Blue Ochsenknecht
Prozess
Prozess

Jimi Blue Ochsenknecht: 18.000 Euro Geldbuße wegen nicht bezahlter Hotelrechnung

Jahrelang zog sich die Causa um eine offene Hotelrechnung. Nach der Verhaftung des Schauspielers wurden die knapp 14.000 Euro überwiesen. Nun zog ein Gericht einen Schlussstrich.
Zwei Spezi-Flaschen des Herstellers Paulaner stehen neben einer Flasche Mio-Mio-Cola-Orange-Mische
Urteil
Urteil

Paulaner gewinnt im Spezi-Prozess

Urteil: Die eine Cola-Mix-Flasche ziert eine Welle, die andere ist von einem ehemaligen Studentenzimmer inspiriert. Dem Landgericht München kam es aber auf andere Dinge an.