Nur selten zu viel Nitrat

Deutsches Trinkwasser bekommt gute Noten

Ein Glas wird mit Wasser gefüllt
Das Trinkwasser in Deutschland weist nur sehr selten zu hohe Nitratwerte auf und bekommt gute Noten. (Foto: BRAD/fotolia)
In letzter Zeit liest man immer öfter über erhöhte Nitratwerte im Grundwasser. Auf unser Trinkwasser habe das laut Umweltbundesamt aber keine gefährlichen Auswirkungen. Die Qualität unseres Leitungswassers bekommt gute bis sehr gute Noten.
Freitag, 25.05.2018, 08:30 Uhr, Autor: Markus Jergler

„Das Trinkwasser in Deutschland kann man ohne Bedenken trinken – insbesondere aus größeren Wasserversorgungen ist es flächendeckend sogar von exzellenter Qualität“, sagt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.

Nicht einmal jede Tausendste Trinkwasserprobe aus den größeren Wasserversorgungsanlagen in Deutschland liege über den Nitratgrenzwerten von 50 Milligramm pro Liter. Im Grundwasser liegt der Nitratgehalt in Deutschland dagegen oft darüber. Zu den größeren Wasserversorgungsanlagen zählen Einrichtungen, die durchschnittlich mehr als 1.000 Kubikmeter Wasser am Tag liefern oder mehr als 5.000 Menschen versorgen. Rund 88 Prozent der Menschen in Deutschland bekommen ihr Trinkwasser aus einer größeren Wasserversorgung. Der Gehalt von Nitrat im Trinkwasser wird vor allem deswegen streng kontrolliert, weil hohe Konzentrationen für Säuglinge gefährlich werden können. Das Nitrat kann bei ihnen zu Nitrit umgewandelt werden, was dann letztlich die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigen kann.

Trinkwasser könnte teurer werden
Die Einhaltung des Grenzwertes im Trinkwasser stellen die Wasserversorger sicher: Wo nötig, vermischen sie zu stark belastetes Grundwasser mit unbelastetem Wasser. Das drückt die Nitratkonzentration. Das UBA weist aber darauf hin, dass das Trinkwasser durch eine aufwendigere Aufbereitung teurer wird. Im Extremfall könne der Preis pro 1.000 Liter (entspricht einem Kubikmeter) um rund einen Euro steigen. Ein Zweipersonenhaushalt mit 80 Kubikmeter Wasserverbrauch zahle dann durchschnittlich 140 Euro statt bisher 95 Euro pro Jahr.

Vor zwei Wochen hatte die EU-Kommission in einem Bericht auf die zu hohe Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland hingewiesen. Demnach überschritten im Schnitt 28 Prozent der Messstationen im Zeitraum 2012 bis 2015 den Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter Wasser. Nitrat gelangt hauptsächlich über organische Düngemittel aus der Landwirtschaft, etwa Gülle, in das Grundwasser. In Gewässern begünstigen hohe Nitratwerte ein übermäßiges Wachstum von Algen und anderen Pflanzen. (dpa/MJ)

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