Lebensmittel-Imitate

„Fake-Alkohol“ immer stärker auf dem Vormarsch

Tanzende Mädels auf einer Party
Ist Fake-Alkohol der Discotrend der Zukunft sein? Die Spirituosenindustrie zeigt sich noch zurückhaltend. (© igor_kell/Fotolia)
„Vir-Gin“ – ein Wortspiel für alkoholfreien Gin. Doch eine dänische Firma mit einem Produkt dieses Namens ist längst nicht die einzige, denn alkoholfreie Spirits scheinen angesagt. Wird das Leben jetzt gin-los?
Dienstag, 15.10.2019, 13:39 Uhr, Autor: Thomas Hack

Ist Alkohol nach Fleisch und Zucker das nächste Opfer bewusster Ernährung – also das, was mehr und mehr ersetzt werden soll oder wird? Alkoholverzicht scheint jedenfalls im Trend zu liegen, in Amerika sprechen manche von „sober curious“ – was mit „nüchtern neugierig“ übersetzt werden kann. Als Pionierin der Sober-Curious-Idee gilt die New Yorker Autorin Ruby Warrington, die 2018 ein Buch zum Thema herausgebracht hat. So wie es einen wachsenden Markt für Fleischimitate für Vegetarier und Veganer gibt, so entsteht auch ein wachsendes Angebot für Menschen, die Trinken ohne Alkohol ausprobieren möchten. Das sieht man zum einen bei alkoholfreiem Wein und Bier, aber eben auch immer öfter bei Spirituosen. So gibt es alkoholfreien Rum, Gin oder Wermut.

„This is not Gin“

Der Gin-Boom bewog etwa die Marke Siegfried Rheinland Dry Gin, ihre alkoholfreie Alternative „Wonderleaf“ auf den Markt zu bringen. Daneben gibt es zum Beispiel auch „GinSin Premium 12 Botanics“ aus Spanien, den „Herbie Virgin“ aus Dänemark, den „Seedlip Spice 94“ aus England und einen Gin-Sirup der französischen Marke Monin. Ganz neu ist die Marke Undone, die nach eigenem Bekunden die Trinkkultur von der Dominanz des Alkohols befreien will und dennoch die klassischen Geschmacksrichtungen anbietet. Es gibt mehrere Sorten. Sie heißen zum Beispiel „No.2 Juniper Type“ (Typ Wacholder), auf der dann „This is not Gin“ (Dies ist kein Gin) steht oder aber „No.8 Italian Aperitif Type“ (This is not Vermouth/Dies ist kein Wermut). Je nach Sorte kostet eine Flasche 15 bis 20 Euro.

Spirituosenindustrie reagiert zurückhaltend

Und wie findet die Spirituosenindustrie diese Entwicklung? Sie äußert sich sehr zurückhaltend, betont aber, dass der Pro-Kopf-Konsum von Spirituosen letztes Jahr bei 5,4 Liter lag und zehn Jahre zuvor bei 5,5 Liter. „Er war im letzten Jahrzehnt damit relativ stabil“, sagt Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin beim Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI) in Bonn. Gemäß der neuen EU-Spirituosen-Verordnung, die im Mai in Kraft trat, gebe es keine alkoholfreien Spirituosen. Die Ersatz-Getränke seien entsprechend lebensmittelrechtlich einfach alkoholfreie Getränke. Über Marktforschung zu Zielgruppen oder Steigerungen in diesem Jahr könne der Spirituosenverband deshalb nichts sagen. (dpa/TH)

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