Veganuary 2026 in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: So wirkt der vegane Januar
Aus einer Idee an einem Küchentisch im britischen Yorkshire ist ein globales Phänomen geworden: Mehr als 25,8 Millionen Menschen weltweit nutzten den Veganuary 2025, um sich einen Monat lang vegan zu ernähren – die Bewegung für pflanzliche Ernährung ist mittlerweile eine feste gesellschaftliche Größe mit eigener Tradition.
Die Offenheit gegenüber Alternativprodukten ist groß, so die forsa-Umfrage zum aktuellen Ernährungsreport des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH): Insgesamt griff die Hälfte der Befragten bereits einmal (16 Prozent) oder häufiger (34 Prozent) zu Alternativprodukten. Bei den unter 30-Jährigen sind es 70 Prozent, die schon einmal (14 Prozent) oder häufiger (56 Prozent) Alternativprodukte kauften. Und erst kürzlich berichtete dpa, dass jede dritte Person in Deutschland heute mehr pflanzliche Alternativen konsumiert als noch vor fünf Jahren (YouGov).
Veganuary zeigt deutliche Spuren in Handel und Gastronomie
Die Beteiligung der Lebensmittelbranche am Veganuary ist seit Jahren hoch. Zuletzt nahmen allein in Deutschland erneut mehr als 1.000 Unternehmen teil. In den vergangenen drei Kampagnen kamen zum Veganuary insgesamt mehr als 2.700 Produkte und Gerichte auf den deutschen Markt – viele davon blieben dauerhaft.
Zudem sank laut Statistischem Bundesamt der Fleischabsatz im deutschen Einzelhandel mit und während des Veganuary in den vergangenen Jahren spürbar – zuletzt um 12,5 Prozent im Vorjahresvergleich (Auswertung 2024).
Erfolgsrezept Veganuary überzeugt Umweltbundesamt
Ein zentraler Erfolgsfaktor der Kampagne ist die positive und niedrigschwellige Einladung, mit der Veganuary an Menschen und Unternehmen herantritt – und der Fokus auf die positiven Potenziale, die eine pflanzliche Ernährung auf Klima, Gesundheit und Tiere hat.
Einen solchen Ansatz hält auch das Umweltbundesamt (UBA) für eine effektive Maßnahme, um den Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln zu erhöhen. In einem Bericht zur Förderung eines nachhaltigen Konsums im Massenmarkt erklärt das UBA, Kampagnen wie Veganuary bieten „eine gute Möglichkeit, Akteure zusammenzubringen, Ressourcen zu bündeln und mehr Verbraucher zu erreichen“. Der Bericht betont zudem die Bandbreite der von Veganuary aktivierten Multiplikatoren wie Wirtschaftsunternehmen, Prominente und Partnerorganisationen.
Nun rückt das Bundesamt im Rahmen der Nachhaltigkeitskampagne #WareWunder während des Veganuary Pflanzenmilch in den Fokus. Kommunen und Unternehmen sind unter anderem dazu aufgerufen, sich im Veganuary an Testwochen für Pflanzenmilch zu beteiligen. So sollen Akzeptanz und Konsum pflanzlicher Lebensmittel nachhaltig gestärkt werden.
„Veganuary hat in Deutschland eine gesamtgesellschaftliche Strahlkraft erreicht“, sagt Christopher Hollmann, der Veganuary Deutschland leitet. „Dass der Veganuary als wichtiger zeitlicher Ankerpunkt bis in politische Ebenen reicht, ist ein starkes Signal für den Veganuary 2026 – und ein wichtiges für das Vorankommen der immer dringlicheren Ernährungswende.“
„New Year, Same You“ – Veganuary lädt zu veganem Januar ein
Unter dem Leitmotiv „New Year, Same You“ lädt der kommende Veganuary ab sofort zum pflanzlichen Start ins neue Jahr ein – und will damit zeigen, wie unkompliziert der Einstieg in eine vegane Ernährung gelingen kann.
„Uns allen ist es wichtig, Tiere und unseren Planeten zu schützen und unserer Gesundheit etwas Gutes zu tun“, sagt Christopher Hollmann. „Der Veganuary 2026 lädt dazu ein, pflanzliche Ernährung als entscheidenden Schlüssel dafür zu entdecken. Und dabei müssen weder der morgendliche Kaffee noch Lieblingsgerichte oder gemeinsame Familienessen neu erfunden werden. Auf dem Teller ändern sich nur einige Zutaten. Doch die haben ein riesiges Potenzial, etwas für das Klima, unsere Gesundheit und die Tiere zu verändern.“
(Veganuary/SAKL)