Oktopus-Döner

Neuer Döner-Hype? Tentakel am Spieß sorgt für Wirbel

Ein Calamari-Kebabspiess hängt im Restaurant „Pescobar“.
Nach der ersten Filiale in London hat ein rumänischer Meeresfrüchte-Anbieter nun seine zweite Filiale mit Calamari-Kebab in Karlsruhe eröffnet. (Foto: © picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)
Tentakel mitsamt Saugnäpfen: Mitten in Karlsruhe dreht sich jetzt Oktopus am Spieß. Von den einen wird diese neue Kreation gefeiert, von den anderen verurteilt – ist das die Zukunft des Döners?
Dienstag, 11.11.2025, 15:35 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Mitten in der Innenstadt serviert die rumänische Kette Pescobar jetzt den „Oktopus-Döner“ - allerhand Tentakel mitsamt Saugnäpfen, zusammengepresst in die Form eines Döner-Spießes. 

Gründer Paul Nicolau nennt seine Kreation „frischer, gesünder und trotzdem nicht völlig fremd“. In London hat er das Konzept schon etabliert - jetzt testet er den deutschen Markt.

Wie ein herkömmlicher Döner wird sein Meerestier am Spieß mariniert und gebraten, schließlich vom Spieß geschnitten und auf einer Grillplatte gewürzt. Salat, Radieschen, Gurken und Aioli ins Fladenbrot - fertig und gar nicht so anders im Aussehen. Nur der Geschmack erinnert eher ans Mittelmeer als an den Bosporus.

Kritik von Tierschützern

Während an den Tagen nach der Premiere in Karlsruhe die Schlange vor der Filiale lang ist, ist die Meinung - ähnlich wie beim normalen Döner – im Netz geteilt. Manche schwärmen vom Meeresaroma, so wie Corina Toma (23) aus Mannheim: „Ich bin begeistert. Der Tintenfisch-Döner ist sehr aromatisch. 100-prozentig komme ich wieder.“ Andere verweisen dagegen auf die Intelligenz der Oktopusse - oder auf den stolzen Preis von 14 Euro pro gefülltem Brot.

Laut Bild gibt es jedoch auch einige Gäste, die extra für den Oktopus-Döner nach Karlsruhe anreisen. „Der Döner schmeckt so lecker, da hat sich die Anfahrt von 80 Kilometern doch gelohnt“, sagt z. B. Viktor Schmidt (54) aus Offenburg. Stefan Angelov (46) aus Baden-Baden ist dagegen weniger begeistert: „Das ist mir zu trocken. Nicht nach meinem Geschmack. Ich bin nicht überzeugt.“

Pro Filiale gehen nach Angaben von Gründer Nicolau zwischen 300 und 400 der besonderen Döner über den Tresen oder an die Tische – pro Tag. Die Meerestiere importiert er nach eigenen Angaben aus Mauretanien, Marokko und dem Senegal. In seinen Londoner Filialen und auch in Karlsruhe verkauft sein Team auch Wraps und Hotdogs - mit Tentakel statt Wurst.

Döner neben Döner 

Aber warum ausgerechnet ein Oktopus-Döner? „Das ist ein Fast Food, das in Deutschland bekannt und beliebt ist. Da ist die Versuchung, ihn zu testen nicht so fremd“, sagt Nicolau. Seine erste deutsche Filiale steht – ironischerweise – neben einem populären Karlsruher Kebap-Laden.

(dpa/Bild/SAKL)

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