Kreatives Marketing

Betrunkene Nudeln besser als Pad Kee Mao?

Speisen auf Tisch
Vor allem in asiatischen Lokalen kann der Durchschnittsgast oft wenig mit authentischen Speisenbezeichnungen anfangen. (© Nate Steiner/Wikimedia)
Wissenschafter der Ohio State Universität untersuchten die Wirkung von authentischen Speise-Bezeichnungen in Speisekarten.
Mittwoch, 27.09.2017, 13:48 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Murgh Madras, Pad Kee Mao oder Ramen? Viele Gäste wissen oft gar nicht, was sie erwartet, wenn sie die authentischen Bezeichnungen von Gerichten auf einer Speisekarte lesen. Wissenschafter der Ohio State Universität untersuchten jetzt die Wirkung der ausländischen Bezeichnungen auf Gäste und gewannen laut einer Meldung der Österreichischen Tageszeitung „Kurier“ eine interessante Erkenntnis: Menschen, die ein hohes Bedürfnis nach Ordnung, Struktur und Vorhersagbarkeit haben, fühlen Unbehagen bei Mehrdeutigkeiten und entscheiden dadurch vorschnell. In der Studie empfanden die Probanden den Begriff „Drunken Noodles“ positiver als Pad Kee Mao. Jene Gäste, die besonders abwertend auf Ungewissheit reagieren, reagierten negativer auf Speisen mit originären Namen, als wenn diese mit dem englischsprachigen Namen aufgelistet waren.

Aus der Forschung wissen Psychologen, dass Zeitdruck oder eine laute Umgebung einen stärkeren Wunsch nach Ordnung, Struktur und Vorhersagbarkeit bewirkt. Dieser Bedarf erhöht sich übrigens mit steigendem Alter: „Viele Marketing-Experten schlagen vor, dass internationale Restaurants die Muttersprache in ihren Speisekarten verwenden, um die Echtheit zu erhöhen“, wird Stephanie Liu, Co-Autorin der Studie, an der 171 Probanden teilnahmen, im Kurier zitiert. „Aber Gastronomen sollten nicht davon ausgehen, dass ihre Gäste immer Authentizität wünschen. Es hängt nicht nur von der Persönlichkeit des Kunden ab, sondern auch von den Umgebungsbedingungen im Restaurant wie zum Beispiel dem Lärmpegel ab.“

„Jedes Restaurant hat eine Speisekarte und jeder Gast liest sich das Menü durch. Die Gestaltung der Speisekarte ist eine Form des Marketings“, erklärt Liu. „Die Speisekarten beeinflussen also, ob die Gäste das Restaurant mögen.“ (Kurier/CK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Wein für 5.000 €
Teures Missgeschick
Teures Missgeschick

Irrtümlich 5000 €-Wein serviert

Ein Restaurant in Manchester hat seinen Gästen statt des bestellten 300 €-Weines einen um über 5000 € kredenzt. Der verantwortliche Mitarbeiter hat seinen Job noch…
Eistüte mit Florenz im Hintergrund
Preiswucher
Preiswucher

25 Euro für ein Eis?

In Florenz hat ein Eissalon einem Touristen aus Taiwan für eine Eistüte satte 25 Euro verrechnet. Der rief aber prompt die Polizei. Der Salon muss nun eine saftige Strafe zahlen.
Eine Pizza Margherita mit Basilikum
Kulinarik-Tourismus
Kulinarik-Tourismus

Für diese Speisen lohnt es sich zu reisen

„Lonely Planet“ hat eine Liste veröffentlicht mit den besten Gerichten, die man in verschiedensten Länder einmal gegessen haben sollte. Eine kulinarische Bucket-List sozusagen.
Christian Pircher mit dem angeblich größten Burger Europas
Rekordgewicht
Rekordgewicht

Größter Burger Europas kommt aus Wien

Das Wiener Restaurant „Leopoldauer Alm“ ist für seine Riesenportionen bekannt. Mit einem 4,5-Kilo-Burger will man jetzt auch europaweit eine echte Rekordmarke setzen.
Kathi Stump und Alex Beza beim Eierpeck-Wettbewerb
1. Wiener Meisterschaft im Eierpecken
1. Wiener Meisterschaft im Eierpecken

Wer hat die härtesten Eier?

Im Wiener Restaurant „Strandcafé“ peckten zahlreiche – auch prominente – Gäste um die Wette. Der Erlös dieser Charity-Veranstaltung ging an das St. Anna Kinderspital.
Vor einem Lokal in New York hängt ein Schild auf dem das Wort Literally durchgestrichen ist und darüber steht Stop Kardashianism
Schön sprechen!
Schön sprechen!

US-Bar verbietet den Gebrauch des Wortes „literally“

Der Schriftzug „Stop Kardashianism!“ steht am Eingang zur Bar „Continental“. Der inflationäre und dazu oft noch falsche Gebrauch des Wortes „literally“ lässt viele Menschen in den USA stöhnen – nun hat eine Kneipe in New York den Begriff verboten.
Rabattstaffelung Manga Frauen Oberweite Hangzhou Restaurant
Sexistisches Rabattsystem
Sexistisches Rabattsystem

Mehr Rabatt für mehr Busen

5 bis 65 Prozent Nachlass, je nach Körbchengröße verspricht ein chinesisches Lokal namens „Trendy Shrimp“ seinen Gästen – der Shitstorm hat nicht lange auf sich warten lassen.