Nutri-Score

Neue App erkennt Lebensmittelzutaten am Barcode

Ein Handy vor einer Schüssel Joghurt
Die „nutriCARD“-App soll auf der Nährwert-Ampel „Nutri-Score“ basieren und genaue Daten zu Inhaltsstoffen, Nährwerten und Zutaten von Lebensmitteln liefern. (© obs/nutriCARD/nutriCARD/www.nutriCARD.de/nadianb/Fotolia)
Mit einer neuen Smartphone-App ist es ab sofort möglich, nur anhand des Barcodes auf Lebensmittelverpackungen die Zutaten, Inhaltsstoffe und Nährwerte in Erfahrung zu bringen. 
Mittwoch, 14.08.2019, 11:01 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit (nutriCARD) der Universitäten Halle, Jena und Leipzig hat eine Smartphone-App entwickelt, die Nährwerte von verarbeiteten Lebensmitteln bewertet. Die „nutriCARD“-App soll auf der Nährwert-Ampel „Nutri-Score“ basieren und genaue Daten zu Inhaltsstoffen, Nährwerten und Zutaten von Lebensmitteln liefern. Eine Farb- und Buchstabenskala bewertet dabei die Lebensmittel auf Basis wissenschaftlich fundierter Algorithmen. „Mit der nutriCARD-App wird das Handy zum mobilen Ernährungsberater“, sagt Clustersprecher Prof. Dr. Stefan Lorkowski. Um Informationen über Lebensmittel zu erhalten, müssen die künftigen App-Nutzer lediglich den Barcode auf der jeweiligen Verpackung scannen. Auf einen Blick lassen sich dann Informationen über Nährwerte, eventuelle Warnungen und umstrittene Zutaten ablesen. Auch die Eignung des Lebensmittels für bestimmte Ernährungsgewohnheiten, das Vorhandensein von Allergenen oder Unverträglichkeiten auslösenden Inhaltsstoffen ließen sich damit testen.

Hersteller zur Datenfreigabe aufgefordert

Die Bewertung erfolge anhand von Nährwertdaten aus einer Datenbank der in Deutschland verfügbaren Lebensmittel, in der derzeit rund 300.000 Produkte und 33.000 Zutaten verzeichnet sind. „Es gibt natürlich wesentlich mehr Produkte auf dem Markt, doch nicht alle Hersteller stellen ihre Daten zur Verfügung“, sagt Dr. Christine Dawczynski, die an der App-Entwicklung mitgewirkt hat. Dawczynski und Lorkowski fordern zugleich die Hersteller auf, ihre Daten frei zugänglich zu machen. Für die Berechnung des „Nutri-Scores“ werden erwünschte und weniger erwünschte Inhaltsstoffe eines Lebensmittels verrechnet. Erwünscht seien beispielsweise Eiweiße, Ballaststoffe, Gemüse und Früchte, weniger erwünscht dagegen Kalorien, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz. Während in einigen europäischen Ländern der „Nutri-Score“ bereits auf Lebensmittelverpackungen verwendet wird, stehe eine solche Entscheidung in Deutschland jedoch noch aus.

Künstliche Intelligenz analysiert Lebensmittel

Entwickelt wurde die „nutriCARD“-App gemeinsam mit dem jungen Berliner IT-Unternehmen Baggid. Das Unternehmen hat sowohl die Datenbank gestellt, als auch die nötigen Algorithmen entwickelt, um den Nutri-Score automatisiert berechnen zu können. „Dank künstlicher Intelligenz und menschlicher Expertise sind wir in der Lage, alle Arten von Lebensmitteln zu analysieren und mit medizinischen Vorgaben, Kundenwünschen und Ernährungsempfehlungen abzugleichen, um auch individuelle Ernährungsempfehlungen zu erstellen“, sagt Geschäftsführer Sinan Theuvsen. Er sieht in der „nutriCARD“-App großes Potenzial, da sie noch um zusätzliche Features ergänzt werden kann. „Wir arbeiten schon am nächsten Update. Darin soll auch positiv berücksichtigt werden, wenn ein Produkt einen mehr als 40-prozentigen Anteil an Obst, Gemüse und Nüssen enthält. Das geht momentan auf Grund fehlender Daten der Hersteller leider noch nicht.“ Die App ist unter dem Namen „nutriCARD – gesünder essen“ ab sofort kostenlos im Apple App-Store erhältlich. Eine Android-Version ist in Vorbereitung und soll zeitnah erscheinen.

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