US-Hotels: Warum es oft keine Zimmernummer 420 gibt
Einige Hotels verzichten auf Hotelflure oder -zimmer mit der Zahl „13“ – sie gilt gerade in einigen europäischen Ländern als Unglückszahl. Auch Zimmer mit der Nummer „217“ sind Grusel-Fans nicht geheuer, weil der Thriller-Autor Stephen King darin im „The Stanley Hotel“ nächtigte. King fand dort Inspirationen für sein Buch „The Shining“. Darüber hinaus gibt es vornehmlich in den USA auch Hotels, die auf Zimmer mit der Nummer 420 verzichten. Aber warum gerade diese Zahl?
In den 1970-er Jahren fing der Zahlen-Hype an
Wie Travelbook herausgefunden hat, sollen Schüler der San Rafael High School in Kalifornien in den 1970-er Jahren die Zahl „420“ geprägt haben. Diese Zahl hat in der internationalen Kiffer-Szene bis heute noch einen hohen Symbolwert. Und das kam so: Eine Gruppe junger Studenten, die sich „the Waldos“ nannte, traf sich der Legende nach an der Statue des Chemikers Louis Pasteur, um heimlich einen Joint zu rauchen. Dieses Ritual fand immer um 16:20 Uhr statt. Um möglichst keinen Verdacht bei ihren Kommilitonen oder Lehrkräften aufkommen zu lassen, verabredete die Gruppe ein Codewort für das geheime Treffen: „Louis 420“. Das „420“ geht dabei auf die englische Schreibweise der Uhrzeit, also 4.20 pm, zurück.
Seit diese Gruppe heimlich ihre Joints auf dem Campus rauchte und somit Legendenstatus unter der weltweiten Kiffer-Gemeinde erlangte, feiern die Marihuana-Konsumenten am 20. April – dem US-amerikanischen Datumsformat zufolge 4/20 – vor allem im Londoner Hyde-Park und im Central Park in New York den inoffiziellen „Weed Day“.
„420″ als inoffizielles Bekenner-Symbol
Die Zahl „420“ ist für Marihuana-Liebhaber also ein internationales Bekenner-Symbol. Sie dient als weltweit bekanntes Codewort für den Cannabis-Konsum – vor allem in den USA. Aus diesem Grund verzichten Hoteliers dort vornehmlich auf die Zimmernummer 420, um ihren Gästen keine Angst zu machen, dass hinter dieser Zimmertüre andere Gäste illegal einen Joint rauchen. Wie Fotos in den sozialen Netzwerken wie Twitter, Instagram und Facebook zeigen, fehlt auf den Hinweisschildern die Zimmernummer „420“. Einige Beispiele belegen das skurrile Phänomen.
This hotel has no room 420.:https://t.co/Is7FvqvPr0 pic.twitter.com/mu7jxvYnlB
— El Hermano (@ElHermanoAmigo) October 30, 2015
Türschilder als Trophäen
Wer jedoch gerne einmal einen Joint raucht und als Gast tatsächlich ein Hotel besucht, das ein Zimmer mit der Nummer „420“ führt, der nimmt sich das Türschild als eine Art Trophäe mit. Die leidtragenden Hoteliers begegnen dieser Jagd unterschiedlich: die einen malen die Zahl einfach nach, anstatt jedes Mal ein neues Türschild zu montieren, andere machen aus der Zimmernummer „420“ kurzerhand die „419+1“.
Der Hype um die Zahl aus der Kiffer-Szene macht aber auch nicht vor öffentlichen Straßenschildern halt. Wie die Zeitung „The Denver Post“ 2014 berichtete, klauten Marihuana-Liebhaber mehrmals das Schild mit der Meilenangabe 420 auf der Interstate 70 im US-Bundesstaat Colorado. Die Straßenmeisterei ersetzte das Straßenschild, das nun die Meilenangabe 419.99 zeigt.
(travelbook.de/FL)