Raab-Nachfolger

Henssler auf dem „Everest der TV-Unterhaltung“

Am Samstag läuft die erste Folge Schlag den Henssler. (Foto: © dpa)
Am Samstag läuft die erste Folge Schlag den Henssler. (Foto: © dpa)
Bevor Stefan Raab (50) Musikproduzent und TV-Star wurde, ging er in die Metzgerlehre. Steffen Henssler (45), Sohn eines Gastronomen, ließ sich zum Koch ausbilden und ist als solcher auch im Fernsehen bekannt geworden. Ein recht ähnlicher Werdegang. Aber kann Henssler tatsächlich der neue Stefan Raab werden?
Donnerstag, 28.09.2017, 09:55 Uhr, Autor: Markus Jergler

Mit dem Raab-Nachfolgeformat „Schlag den Henssler“ startet an diesem Samstag (20.15 Uhr) nun die erste Show für den Hamburger, in der es nicht ums Kochen geht. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur sprach er über seine Pläne als Prinz, der König werden will (Henssler über sich), und den Kaiser (Henssler über Raab).

Was wünschen Sie sich für den Sonntagmorgen nach Ihrer Premiere?
Ein anständiges Frühstück und eine anständige Quote, wobei man Letzteres eh schwer beeinflussen kann. Ich wünsche mir einfach, dass ich morgens als Gewinner aufwache und sagen kann: Das war eine geile erste Show! Der Rest ergibt sich von selbst. Fest steht aber: Die erste Sendung muss von mir gewonnen werden. Mein Plan ist sowieso, dass ich die ersten drei Shows gewinne, dann wären wir in der vierten bei einer Million – und dann gucken wir mal, was passiert. Ich bin zwar ein guter Verlierer, aber ich hasse es zu verlieren. Wenn ich antrete, dann um zu gewinnen. Das habe ich auf jeden Fall mit Stefan gemeinsam.

Welche Parallelen sehen Sie sonst noch?
Das ist natürlich dieser Ehrgeiz – sonst hätte man mich wohl auch nicht gefragt. Der Zuschauer würde sehr schnell merken, wenn man nicht richtig Gas gibt. Ansonsten will ich da gar nicht groß vergleichen, auch wenn mir klar ist: Ich werde die Treppe noch nicht mal runtergegangen sein, da werden schon welche genau damit beginnen. Fehler kann ich aber eigentlich gar nicht machen, denn das Ding heißt jetzt einfach „Schlag den Henssler“ und die Leute werden sich daran gewöhnen müssen, dass ein anderer Ton herrscht als früher. Es wäre auch fatal, wenn ich mir vorher genau überlegen würde, was ich vielleicht extra anders mache als Raab.

Haben Sie sich Tipps von ihm geholt?
Wir haben länger miteinander gesprochen und es war auch wichtig, dass wir beide uns zusammensetzen – es ist ja sein Format. Ich habe mir quasi den Segen geholt. Wenn der Prinz zum König werden will, muss er den Kaiser ja mal kurz fragen. Aber er ist da cool mit, wir haben sehr locker darüber geredet, auch viel geflachst. Er freut sich selber und hat mir auch seinen Rat angeboten, wenn ich mal Hilfe brauche. Was ich an ihm immer geil fand, ist seine unheimliche Konsequenz, seine Ideen umzusetzen. Wie er einfach sein Ding durchgezogen hat – davon kann man nur lernen. Solche Freiheiten muss man sich erkämpfen.

Wofür würden Sie solche Freiheiten nutzen?
Der Sender und ich sprechen natürlich auch über andere Sachen. Es ist ja bekannt, dass ich auch Bock auf so etwas wie Late Night habe. Aber jetzt erst mal abwarten, wie „Schlag den Henssler“ funktioniert. Außerdem: Late Night kann man immer machen, das geht auch in späterem Alter. Jetzt bin ich ja noch frisch, kann hüpfen und Liegestütze machen – also bin ich richtig bei „Schlag den Henssler“. In zehn Jahren brauche ich damit nicht mehr um die Ecke zu kommen. Mit 55 gegen einen 25-jährigen anzutreten? Das ginge dann vielleicht noch mit Wissensspielen.

Keine Angst vorm Scheitern?
Klar ist die Gefahr groß, wenn man so einen prominenten Vorgänger hat. Die Sendung hat eine unheimliche Historie und das Fernsehen ist noch schnelllebiger geworden – wenn etwas nicht funktioniert, ist man schnell wieder weg vom Fenster. Aber wenn es nicht funktioniert, dann mache ich eben mal ein halbes Jahr gar nichts. Es ist nicht so, dass ich das Fernsehen brauche wie die Luft zum Atmen. Aber Fernsehen macht Bock. Mein erstes Format ohne Kochen ist eine 20.15-Uhr-Sendung, Samstagabend, live, die auch noch heißt wie ich – ich glaube, damit habe ich den Mount Everest der Fernsehunterhaltung erklommen. Mehr gibt’s nicht, mehr kannst du nicht machen. Wenn mir das einer gesagt hätte, als ich mit 16 Jahren Koch gelernt habe! (dpa/MJ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Steffen Henssler
Promi-Streit
Promi-Streit

„Ich wusste nicht, dass Henssler Rassist ist“

Nach der vergangenen Ausgabe von „Grill den Henssler“ geht es nun ziemlich unschön zur Sache. Der TV-Koch sieht sich sogar mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Diese kommen von Boris Becker. Schuld an dem ganzen Streit ist der Auftritt von Noah Becker (23).
Mälzer und Henssler liefern ab!
TV-Show
TV-Show

Mälzer und Henssler liefern ab!: Null Punkte für beide Spitzenköche

Beim Kochduell zwischen Tim Mälzer und Steffen Henssler ging es am Sonntagabend wieder hoch her. Bereits zum zehnten Mal traten die beiden Hamburger Spitzenköche im direkten Duell gegeneinander an. Dabei wurden u. a. null Punkte verteilt. 
Frank Rosin
Promis
Promis

Frank Rosin startet Rettungsmission für Gastronomen

2-Sternekoch Frank Rosin hat ein neues TV-Format ins Leben gerufen, um mit individuell abgestimmten Maßnahmen die Umsätze der Lokale wieder ankurbeln.
Ein Speisenteller auf der Golden Globe Gala
Ernährung und Promis
Ernährung und Promis

Golden Globe-Gala erstmals rein vegan

Austernpilze statt Jakobsmuscheln: Für die 77. Golden Globe-Verleihung entschlossen sich die Veranstalter erstmals in deren Geschichte, den Starts und Promis ein rein veganes Menü zu servieren. 
Schauspieler Russell Crowe
Hollywood
Hollywood

Russell Crowe spielt jüngsten 3-Sternekoch der Welt

Hollywood-Schauspieler Russell Crowe wird in einem neuen Kinofilm den Michelin-Sterne-Koch Marco Pierre White verkörpern und dessen Aufstieg Anfang der 1990er Jahre in Szene setzen.
Thomas Anders
„Modern Talking“
„Modern Talking“

Thomas Anders startet eigene Kochshow

Der Songwriter und frühere „Modern Talking“-Sänger Thomas Anders wird in Kürze prominente Gäste zum Talk am Herd begrüßen. Seine Sendung „Koch mal Anders“ wird ab März 2020 im SWR Fernsehen zu sehen sein.
Johann Lafer
Promis
Promis

Lafer präsentiert neue Kochshow

Zum Jahresende geht die neue Kochsendung „Tellertausch“ an den Start. Unter der Moderation von Johann Lafer liefern sich bekannte Spitzenköche einen rasanten Wettkampf am Herd. Doch es wird eine kleine Gemeinheit geben…