Wagemutiger Widerstand

Lokale in den Niederlanden wollen trotz Verbot öffnen

Ein geschlossenes Restaurant in Amsterdam
Zahlreiche Lokale in den Niederlanden kündigen eine eigenmächtige Wiedereröffnung im Januar an. (© Jenifoto/stock.adobe.com)
Widerstand der Wirte: Zahlreiche Gaststättenbetreiber in den Niederlanden kündigen eine eigenmächtige Öffnung ihrer Lokale im Januar an – auch wenn dies noch verboten sein sollte!
Donnerstag, 03.12.2020, 09:10 Uhr, Autor: Thomas Hack

Im Norden bahnt sich derzeitig ein Widerstand der außergewöhnlichen Art an: Zahlreiche Restaurantbetreiber in den Niederlanden wollen vom 17. Januar selbst dann wieder Gäste empfangen, wenn dies wegen der Corona-Pandemie immer noch verboten sein sollte. Die beteiligten Wirte würden der Regierung das Vertrauen entziehen, wie es dazu hieß. Ihren Ungehorsam begründeten sie damit, dass ihre Betriebe vor dem Zusammenbruch stünden, während staatliche Unterstützung ausbleibe. Die Regierung in Den Haag hatte Mitte Oktober im Zuge eines Teil-Lockdown angeordnet, dass Kneipen, Cafés und Restaurants geschlossen werden.

Gastronomen widersetzen sich der Regierung

Unter anderem in Breda, Maastricht, Eindhoven, Leiden, Leeuwarden, Arnheim, Nimwegen und Alkmaar wollen sich Gastronomen erklärtermaßen widersetzen, sollte die Anordnung zur Schließung über den 17. Januar hinaus aufrechterhalten werden. Den Haag, Amsterdam, Rotterdam und Utrecht haben sich dem Widerstand der Wirte bislang nicht angeschlossen, an dem 50 der landesweit 230 lokalen Abteilungen des Königlichen Niederländischen Gaststättenverbandes (KHN) beteiligt sind.

„Unsere Branche ist nicht das Problem!“

Der Sprecher der meuternden Gastronomen, Johan de Vos, sagte, sie hätten sich bewusst gegen eine Öffnung bereits zur Weihnachtszeit entschieden, damit man ihnen nicht die Schuld an einem eventuellen Anstieg der Corona-Infektionen zuweisen könne. Die Wiedereröffnung der Lokale im Januar werde unter Beachtung der einschlägigen Vorsichtsmaßnahmen erfolgen. „Wir sind überzeugt, dass unsere Branche nicht das Problem ist.“ (dpa/TH)

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