Interview

„Es bleiben schwere, herausfordernde Zeiten“

Andrea Belegante
BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante. (Foto: © BdS)
Im Interview mit der Berufsakademie Sachen spricht BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante über die gegenwärtige Situation und die Weiterentwicklung der Berufsakademie Sachsen.
Freitag, 07.05.2021, 11:33 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

In ihrer Serie „Im Gespräch mit Unterstützern auf dem Weg zur Dualen Hochschule“ führt die Berufsakademie Sachsen Interviews mit Wegbegleitern und Praxispartnern. Nach einem Einblick in die Tourismusbranche mit der Toskanaworld GmbH folgte nun ein Interview mit dem BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante gesprochen:

Die Gastronomiebranche befindet sich in der Corona-Pandemie im fortdauernden Lockdown. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage der Systemgastronomie ein? Wie ist Ihre Prognose für 2021?

Wir befürchten, dass auch die nächsten Wochen nicht von vollständigen Restaurantöffnungen geprägt sein werden. Damit verbunden sind natürlich weiterhin erhebliche Umsatzverluste und existenzielle Sorgen von Unternehmern und Beschäftigten. Zwar haben unsere Mitglieder in der Krise schnell reagiert und ihre Liefer- und Abholangebote auf- und ausgebaut. Aber diese Angebote sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es bleiben nach wie vor schwere, sehr herausfordernde Zeiten für die (System-)Gastronomie, ihre Unternehmen und Beschäftigten.

Haben Sie für den Neustart nach dem Lockdown eine spezielle Strategie oder was wünschen Sie sich?

Der BdS hat bereits vor Monaten einen Plan vorgelegt, wie Öffnungen aussehen können. Die Öffnungsschritte waren an Inzidenzwerte mit erweiterten Faktoren gekoppelt. Voraussetzung sind natürlich funktionierende Hygienekonzepte und Kontaktnachverfolgungsmöglichkeiten. Beides haben unsere Mitglieder bereits vor einem Jahr in kürzester Zeit umgesetzt. Ich wünsche mir, dass die Politik ihren Ankündigungen nachkommt, die Impfkapazitäten weiter ausbaut und Restaurants somit schnellstmöglich wieder Perspektiven bekommen. Grundsätzlich haben unsere Mitglieder ihre Hausaufgaben vor der Krise gemacht und in Personal, moderne Restaurants, Digitalisierung oder Produktinnovationen investiert. Deshalb war die Ausgangslage Anfang 2020 sehr gut. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Mitglieder daran anknüpfen werden.

Was kennzeichnet Ihre Zusammenarbeit mit der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Plauen aus? Was sind Erfolge? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Der BdS ist seit 2017 Netzwerkpartner der BA Plauen. Gemeinsam mit Herr Jürgen Rachold und Frau Prof. Dr. Juliane Fuchs sowie der gesamten Studienakademie Plauen waren wir Mitinitiator und Partner der ersten Stunde für den Studiengang ‚Systemgastronomie Management‘. Aus unserer Sicht bietet der Studiengang enormes Potential, bildet praxisnah und mit einem vorbildlichen Betreuungsverhältnis aus. Für uns ist der Studiengang ein wichtiger und zusätzlicher Pfeiler, um vielfältige Ausbildungschancen in unserer Branche zu bieten.

Die Berufsakademie Sachsen strebt die Umwandlung zur Dualen Hochschule Sachsen an. Wo sehen Sie als Kooperationspartner Vorteile der Umwandlung?

Die Vorteile der Umwandlung liegen in der höheren Attraktivität bei der Gewinnung von Abiturienten/Abiturientinnen bzw. Studienanfängern/Studienanfängerinnen sowie der Vergrößerung des Einzugsgebiets potenzieller Studieninteressenten. Weiterhin erleichtert der Hochschulabschluss die Vergleichbarkeit der Abschlüsse mit denen anderer Hochschulen, wodurch das Interesse an der Aufnahme eines Berufsakademie-Studiums wachsen wird. Wir werden die Umwandlung aktiv durch unsere Verbandskommunikation unterstützen.

(BdS/NZ)

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