Interview

„Wenn es der richtige Weg ist, passiert es irgendwann“

Konstantin Filippou
Konstantin Filippou ist der neueste Vier-Hauben-Koch Österreichs. (©Per-Anders Jörgensen)
Konstantin Filippou im HOGAPAGE-Gespräch über den Weg an die Spitze, die Verantwortung der vierten Haube und seine Lust auf einen dritten Michelin-Stern.
Mittwoch, 31.10.2018, 09:58 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

HOGAPAGE: 4 Hauben und 2 Sterne – damit sind Sie in Österreich im Koch-Olymp angekommen. Eine persönliche Genugtuung, es geschafft zu haben?
Konstantin Filippou: Vielen Dank! Geschafft hat man es ja nie ganz. Bei mir ist es Neugier, Kreativität und Innovation, die mich antreibt. So wird das denke ich noch lange weitergehen.

Ist die 4. Haube etwas, das man anstrebt und auf das man hinarbeitet, so wie ein junger Rennfahrer wahrscheinlich sagt, er möchte irgendwann Formel-1-Weltmeister werden, oder „passiert“ einem das, wenn man konsequent den richtigen Weg geht?
Natürlich ist es ein Traum. Es ist aber nicht so dass man jeden Morgen mit dem Gedanken startet dass man jetzt alles genau so macht um dieses Ziel zu erreichen. Vielmehr denke ich tatsächlich dass es, wenn es der richtige Weg ist, dann irgendwann einmal passiert. So war es jetzt bei uns und ich bin sehr glücklich darüber.

Wie sehr wirkt sich diese Auszeichnung bei den Buchungszahlen aus? Sind Sie jetzt deutlich länger ausgebucht als vor einem Jahr?
Wir sind immer schon gut gebucht, jetzt wird es auch Mittags noch mehr, eine schöne Weiterentwicklung.

Ist die 4. Haube auch eine Bürde? Unter dem Motto „Jetzt darf mir kein Fehler passieren, sonst bin ich die in einem Jahr wieder los und dann gibt’s eine negative Presse“?
Selbstverständlich ist jede Auszeichnung auch eine große Verantwortung. Den Gästen, den Mitarbeitern und einem selbst gegenüber. Den Anspruch, außergewöhnlich zu sein und außergewöhnliches zu leisten haben wir immer, jeden einzelnen Tag.

Von Michelin werden Sie aktuell mit zwei Sternen bewertet. Wäre der dritte Michelin-Stern auch etwas, das Sie reizen würde?
Ja.

Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass in Österreich noch nie 3 Michelin-Sterne vergeben wurden?
Das müssen Sie Michelin fragen.

Schielen Sie manchmal neidvoll auf Ihre Kollegen in Deutschland, Frankreich oder Skandinavien, die bei der Preisgestaltung ihrer Menüs oft deutlich lockerer agieren?
Neid empfinde ich eigentlich nie. Ich freue mich für jeden Kollegen, dem es gut geht und der seine Sache gut macht. Ich besuche auch viele von ihnen und tausche mich auch aus.

Haben Sie ein kulinarisches Vorbild?
Vorbilder gar nicht so, eher viele Inspirationsquellen: Kunst, Musik, Architektur.

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