Mögliche Steuerhinterziehung

Spitzenkoch Alfons Schuhbeck muss vor Gericht

Alfons Schuhbeck
Alfons Schuhbeck muss wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung vor Gericht. (Foto: © picture alliance/dpa | Matthias Balk)
Wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung landet der Münchner Spitzenkoch Alfons Schuhbeck jetzt vor Gericht. Das Landgericht München I ließ die Anklage gegen ihn zu, wie ein Gerichtssprecher bestätigte. 
Donnerstag, 04.08.2022, 16:46 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Alfons Schuhbecks Anwalt Sascha König wollte sich auf Anfrage zunächst nicht zur Eröffnung des Hauptverfahrens äußern. Bereits zur Anklageerhebung im vergangenen Jahr hatte Schuhbeck nichts dazu sagen wollen.

Vor drei Jahren waren die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Schuhbeck bekannt geworden. In diesem Zusammenhang wurden auch seine Geschäftsräume durchsucht. „Ich werde sehr eng und sehr offen mit den Behörden zusammenarbeiten, um alle Vorwürfe zu entkräften“, sagte der Koch damals. Er stehe „den Behörden in allen Fragen Rede und Antwort“.

Wann der Prozess beginnen soll, war nach Gerichtsangaben zunächst noch unklar. „Termine wurden bislang noch nicht bestimmt“, sagte der Gerichtssprecher.

Alfons Schuhbeck meldete Insolvenz an

Alfons Schuhbeck ist einer der bekanntesten Köche und Gastronomen der Republik. Er hat schon die Beatles und Charlie Chaplin bekocht, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Queen Elizabeth II. – und immer wieder auch den FC Bayern München. Sein Name ist eine Marke. Er baute ein Firmengeflecht auf mit drei Restaurants, einem Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden.

Im vergangenen Jahr wurde allerdings bekannt, dass Schuhbecks Imperium in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Er meldete Insolvenz an und begründete das mit dem Ausbleiben von Staatshilfen im Zuge der Corona-Pandemie.

„Nachdem die vollmundig angekündigten Staatshilfen bei mir bis heute ausgeblieben sind, muss ich für meine Betriebe Insolvenz anmelden“, sagte Alfons Schuhbeck damals laut einer Mitteilung, die überschrieben war mit „Das nächste Corona-Opfer“. Bis zuletzt habe er auf staatliche Finanzhilfen gehofft und private Gelder in sein Unternehmen gesteckt, ließ Alfons Schuhbeck damals mitteilen. „Doch jetzt ist Schluss.“

Keine Geschäftsberichte mehr seit 2017

Allerdings hatte Alfons Schuhbeck nach Informationen des Bundesamtes für Justiz (BFJ) seit 2017 keine Geschäftsberichte mehr veröffentlicht.

Da dies gegen die im Handelsgesetzbuch für mehrere Arten von Unternehmen vorgeschriebene Offenlegungspflicht verstößt, leitete die Bonner Behörde Ordnungsgeldverfahren ein, wie das BFJ kurz nach Bekanntwerden des Insolvenzverfahrens auf Anfrage mitteilte.

Im Bundesanzeiger fehlten im Sommer die Bilanzen der „Schuhbeck’s Holding GmbH & Co. KG“ und „Schuhbeck’s Partyservice GmbH und Co. KG“ für die Jahre 2017, 2018 und 2019. Deswegen wurden Ordnungsgeldverfahren gegen die Unternehmen eingeleitet, wie das Bundesamt mitteilte.

(dpa/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Alfons Schuhbeck
Ermittlungen
Ermittlungen

Neue Vorwürfe gegen Alfons Schuhbeck

Vor zwei Jahren wurde Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Jetzt gibt es neue Vorwürfe gegen den Starkoch.
Alfons Schuhbeck
Entscheidung
Entscheidung

Urteil gegen Alfons Schuhbeck ist weitgehend rechtskräftig

Kein Jahr ist es her, dass Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Gegen das Urteil hat er am Bundesgerichtshof gekämpft. Nun kam die Entscheidung aus Karlsruhe.
Alfons Schuhbeck mit seinen Anwälten
Gerichtsurteil
Gerichtsurteil

Alfons Schuhbeck legt Revision ein

Am 27. Oktober 2022 wurde das Urteil gesprochen: Das Landgericht München I hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verhängt. Darauf reagiert der Spitzenkoch jetzt.
Alfons Schuhbeck
Haftunterbrechung
Haftunterbrechung

Alfons Schuhbeck: So lange bleibt seine Haft vorerst unterbrochen

Eigentlich hätte Schuhbeck noch bis mindestens Oktober 2026 seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung absitzen müssen. Aktuell ist der 76-Jährige jedoch auf freiem Fuß – aus gesundheitlichen Gründen. Was bedeutet das für seinen nächsten Prozess?
Alfons Schuhbeck
Haftunterbrechung
Haftunterbrechung

Alfons Schuhbeck bleibt vorerst auf freiem Fuß

Im August 2023 trat der Münchner Starkoch seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung an. Dann kam der 76-Jährige frei – aus gesundheitlichen Gründen. Jetzt gibt es Neuigkeiten.
Alfons Schuhbeck
Haftunterbrechung
Haftunterbrechung

Schuhbeck ist zu krank fürs Gefängnis

Eigentlich müsste Alfons Schuhbeck noch bis mindestens Oktober 2026 seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung absitzen. Aktuell ist der Starkoch jedoch zu krank für die Haft. 
Alfons Schuhbeck
Schuhbeck
Schuhbeck

Alfons Schuhbeck vorübergehend auf freiem Fuß

Im August 2023 musste der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck eine Haftstrafe antreten. Jetzt kam der 76-Jährige frei – aber nur vorübergehend. Was sind die Gründe?
Alfons Schuhbeck
Neuer Prozess
Neuer Prozess

Alfons Schuhbeck muss erneut vor Gericht

Aus der Haft ins Gericht: Seit August 2023 sitzt Alfons Schuhbeck seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung ab. Jetzt gibt es einen neuen Prozess gegen den Star-Koch.
Alfons Schuhbeck
Haftantritt
Haftantritt

Alfons Schuhbeck hat seine Haftstrafe angetreten

Lange war unklar, wann Alfons Schuhbeck seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung antreten muss. Nun ist der Spitzenkoch im Gefängnis.