Kieler Woche erstmals ohne Volksfest und Kultur
Die Kieler Woche, das nach eigenen Angaben „größte Segelsportevent der Welt und das größte Sommerfest im Norden Europas“, wird auch beim zweiten Anlauf nicht wie geplant stattfinden. Demnach soll es in der Zeit vom 5. bis 13. September 2020 nur ein reduziertes Segelprogramm geben. Bühnen, Schausteller, diverse Events und Imbissmeilen, die viele tausend Menschen anziehen, werde es in diesem Jahr nicht geben, hieß es jetzt in einer offiziellen Stellungnahme der „KiWo“. Es ist die erste Absage des Kultur- und Volksfests Kieler Woche seit 71 Jahren.
Das Motto der Kieler Woche 2020: „back to the basics“
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „In diesem Jahr heißt es deshalb ‚back to the basics‘ und ‚Segeln plus X‘. Wir wollen den Segelsport – und damit das historische Fundament der Kieler Woche – als Signal in den Mittelpunkt rücken. Und wir wollen schauen, was wir den Kielerinnen und Kielern darüber hinaus bieten können.“ Die Corona-Pandemie werde alle noch viele Monate beschäftigen. Das Infektionsrisiko sei bei einem ausgelassenen Fest auch im September zu hoch, betonte Kämpfer. Bereits Mitte März hatten die Organisatoren der Landeshauptstadt Kiel und des Kieler Yacht-Clubs die 126. Auflage der Kieler Woche von Ende Juni in den September verschoben.
Die seit 1882 existierende Segelveranstaltung Kieler Woche wird seit 1949 durch ein Volksfest ergänzt, das bei den Einwohnern populärer ist als die Regatten weit draußen auf der Förde. In jedem Jahr werden rund drei Millionen Menschen aus aller Welt erwartet, die das Sommerfest besuchen. Die Verluste an Steuereinnahmen seien groß, räumte Kämpfer ein, aber immerhin spare der Kieler Haushalt Geld für Zuschüsse bei Kultur und Volksfest. Allein die Kosten für die Verkehrslenkung lägen im sechsstelligen Bereich. In normalen Zeiten werden rund 3000 Segler erwartet, jetzt deutlich weniger.
(Kieler Woche/dpa/lno/KP)