Messebranche fordert Coronahilfen bis Jahresende
Die von der Pandemie schwer gebeutelte Messebranche fordert vom Bund die Fortsetzung von Coronahilfen bis zum Jahresende. „Sollte die Überbrückungshilfe schon Ende September auslaufen, brächte das viele Dienstleister auf den letzten Metern der Coronakrise womöglich noch ins Straucheln“, sagt Jörn Holtmeier, der Geschäftsführer des Messebranchen-Verbandes Auma. Seit März 2020 sind die Umsätze der Branche eingebrochen – nur im Spätsommer 2020 wurden einige Messen mit Publikum durchgeführt, zudem brachten Online-Angebote nur wenig Geld in die Kassen. „Die Lage ist katastrophal“, sagt Holtmeier.
Zahl der Messen ist übersichtlich
Holtmeier betont, dass die Messebranche sehr langfristig plane. Es sei zwar gut, dass die Veranstaltungen in 12 von 16 Bundesländern wieder möglich seien oder ein Beginn wieder in Aussicht gestellt werde. Während Branchen wie die Gastronomie aber ihr Geschäft schnell wieder hochfahren könnten, so dauere das in der Messelandschaft sehr lange. Im September fänden zwar erste Branchentreffs wieder statt, die Zahl der Messen bis Jahresende sei aber übersichtlich – es habe viele Absagen gegeben.
„Wenn ein Messebauer endlich wieder einen Auftrag für seine erste Messe im November oder Dezember bekommt, dann im Oktober aber kein Geld mehr vom Staat bekommt, so kann das die ohnehin angespannte Finanzlage seines Unternehmens extrem verschlechtern.“ Dann seien Firmenpleiten möglich – „und das, nachdem man so lange durchgehalten hat und auch dank der Staatshilfen die Firma irgendwie über Wasser gehalten hat“, erklärte Holtmeier.
Überbrückungshilfe als Sicherheitsnetz
Er betont, dass eine Verlängerung der Überbrückungshilfe nur eine Art Sicherheitsnetz für seine Branche wäre. „Einige Firmen werden schon vorher wieder Aufträge bekommen und Umsatz machen, die werden die Hilfe dann nicht in Anspruch nehmen müssen.“ Es geht vor allem um Messebauer, Caterer und um private Messeveranstalter.
(dpa/NZ)