München will „Wiesn“-Buden über die Stadt verteilen
Erstmals seit mehr als 70 Jahren gibt es keine Wiesn in München, sodass die Stadt nun neue Wege gehen will: Buden und bestimmte Fahrgeschäfte könnten den Überlegungen zufolge dezentral an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt werden. Es sei keine Ersatz-Wiesn, betonte Wiesnchef Clemens Baumgärtner. „Wir wollen auf gar keinen Fall eine Wiesn über die ganze Stadt, sondern einen Sommer in der Stadt.“ Es gehe auch darum, den unter der Krise leidenden Schaustellern zu helfen.
„Keine Wiesn, aber Fröhlichkeit in der Stadt!“
„Es ist für München ein neuer Gedanke. Und es ist schön, dass man sich um unsere Belange Gedanken macht“, sagte Peter Bausch, kommissarischer Vorsitzender des Münchner Schaustellervereins. Dieser Tage will der Stadtrat über den Vorschlag beraten. Dazu liegt ein fraktionsübergreifender Antrag von SPD, Grüne und CSU vor. „Ich finde die Idee charmant“, urteilte der Sprecher der Wiesnwirte, Peter Inselkammer. „Es wird keine Wiesn. Aber die Fröhlichkeit wieder in die Stadt zu bringen, ist gut.“
Oktoberfestbier und Ochsensemmel
Auch die Münchner Brauereien werden trotz Oktoberfest-Absage Wiesnbier brauen, während auch die Ochsenbraterei bereits eine Wiesn-Reminiszenz anbietet: Anstelle des ganzen Ochsen am Spieß gibt es den Ochsen in der Semmel an Biergärten zum Mitnehmen – als „kleiner kulinarischer Trost für ein Jahr ohne Wiesn“, heißt es auf der Internetseite. Bei den Imbissbuden mit Zuckerwatte, gebrannten Mandeln oder Würsteln sei wichtig, dass sie nicht umliegenden Gaststätten oder Geschäften Kunden wegnähmen, so Baumgärtner weiter. (lby/TH)