Münchner Festwirte fordern „Ja“ zur Wiesn
Wenige Tage vor der Entscheidung über das Oktoberfest in München fordern die Festwirte ein klares „Ja“ zur Wiesn. „Die Münchner haben eine tiefe Sehnsucht nach der Wiesn“, sagte am Sonntag Peter Inselkammer, einer der beiden Sprecher der Vereinigung der Münchner Wiesnwirte. Wegen der Corona-Pandemie war das größte Volksfest der Welt in den Jahren 2020 und 2021 abgesagt worden. Im Laufe der Woche will die Stadt München bekanntgeben, ob es nach zweijähriger Pause 2022 wieder ein Oktoberfest geben wird.
Dass Volksfeste wieder möglich seien, habe sich in anderen Städten Bayerns gezeigt, etwa beim Würzburger Frühlingsfest oder beim Augsburger Plärrer. Ob beim Gäubodenvolksfest in Straubing oder bei der Regensburger Dult – überall in Bayern liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, sagte Peter Inselkammer.
„Kulturgut Wiesn“ hat gelitten
Sein Kollege Christian Schottenhamel bezeichnete die Wiesn als einen großen Wirtschaftsfaktor für München und das Umland. Die Mitarbeiter bräuchten endlich eine Perspektive. „Es geht um die Existenzen der Fieranten und Schausteller, aber auch um viele kleine Lieferanten und Produzenten in der Region.“
Peter Inselkammer zufolge hat das „Kulturgut Wiesn“ gelitten. Auf dem Oktoberfest gebe es Traditionen und Bräuche wie den Trachtenumzug und das Standkonzert, die es zu bewahren und zu erhalten gelte. „Man muss sie leben, damit sie leben und nicht in Vergessenheit geraten.“ Die Wiesn sei mehr als ein Volksfest, sagte Peter Inselkammer. „Sie ist ein Stück Münchner Lebensgefühl. Und das wollen wir wiederhaben.“
Zuversichtlicher Wiesn-Chef
Sollte die Stadt München grünes Licht für das Oktoberfest geben, könnte vom 17. September bis zum 3. Oktober auf der Theresienwiese wieder gefeiert werden. Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) hatte sich zuletzt zuversichtlich geäußert.
Vor der Pandemie hatte das Oktoberfest jährlich rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt angelockt. Längere Pausen gab es in der mehr als 200-jährigen Geschichte des Volksfestes nur in Kriegszeiten.
(dpa/SAKL)