Forderung

Angela Inselkammer spricht sich gegen höhere Mehrwertsteuer aus

Angela Inselkammer
Angela Inselkammer auf der Theresienwiese in München (Foto: © picture alliance / Sammy Minkoff | Sammy Minkoff)
Bis Ende des Jahres gilt in der Gastronomie noch ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent. Dieser soll dauerhaft bleiben – fordert zumindest die SPD. Auch Dehoga-Verbandspräsidentin Angela Inselkammer erhebt nun ihre Stimme. 
Montag, 24.04.2023, 15:54 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Erst vor kurzem berichtete HOGAPAGE, dass die SPD eine dauerhafte Beibehaltung der reduzierten Mehrwertsteuer fordert. Nun wehren sich auch Bayerns Gastwirte gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen. Das hätte „unvermeidlich massive Preissteigerungen für die Gäste zur Folge“, sagte die bayerische Dehoga-Verbandspräsidentin Angela Inselkammer am Montag vor 3.000 Wirten in München.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) stünden im Wort, die Mehrwertsteuer bei 7 Prozent zu belassen: Sie müssten sich „gegen die grünen Steuererhöhungspläne durchsetzen“, damit sich auch Normalverdiener und Familien noch einen Wirtshausbesuch leisten könnten.

„Wir werden notfalls deutschlandweit auf die Straße gehen“

Der Mehrwertsteuersatz war von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden, um der Gastronomie in Zeiten der Corona-Lockdowns und hoher Inflation zu helfen.

„Wir werden nichts, wirklich nichts unversucht lassen, hier endlich die dauerhafte Entfristung durchzubekommen. Wir werden notfalls mit Euch deutschlandweit auf die Straße gehen – es hängt einfach zu viel davon ab“, sagte Inselkammer beim Frühlingsfest auf der der Münchner Theresienwiese.

„Helft den Mittelständlern“

Den geplanten massiven Ausbau der Windkraft sieht die Verbandspräsidentin „sehr, sehr kritisch“. Bayern sei Tourismusland Nummer 1 in Deutschland, Millionen Gäste kämen auch wegen der schönen Landschaft, und das Gastgewerbe lebe davon. In Bayern beschäftige die Gastronomie 450.000 Mitarbeiter, „mehr als doppelt so viele wie BMW und Audi zusammen weltweit“, betonte Inselkammer.  

Die Politik erlasse immer mehr Verbote und Vorschriften, „welche Heizung du einbauen musst, welche Werbung du sehen darfst, was auf deinen Teller kommen darf“, kritisierte Inselkammer und forderte die Bundesregierung auf: „Helft den Mittelständlern und hört auf, alles fast unmöglich zu machen.“

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