Augustusburg empfängt erste Gäste
Seit fünf Monaten sind Hotels und Gaststätten in Sachsen für private Gäste geschlossen. Wie ein Restaurantbesuch in Pandemie-Zeiten möglich ist, das soll ein Modellprojekt in Augustusburg zeigen, welches am 1. April startete. Erst am Vortag gab das zuständige Landratsamt grünes Licht dafür. „Das ist für Sachsen ein großes Hoffnungsprojekt“, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bei einem Besuch vor Ort. Die Menschen bräuchten eine Öffnungsperspektive. Mit solchen Projekten könne gezeigt werden, dass solch ein System mit Tests und Kontaktnachverfolgung funktioniere. Ziel sei, dass die Menschen wieder Urlaub machen, in Gaststätten gehen und Theateraufführungen besuchen könnten, sagte Dulig. „Und bitte noch in diesem Sommer.“
Negativer Test als Eintrittskarte
Die Gäste melden sich an und erhalten einen QR-Code, mit dem sie an dem System teilnehmen. Vor Ort absolvieren sie dann zu ihrem festgelegten Termin einen Schnelltest. Ist der negativ, ist der QR-Code ihre Eintrittskarte für Hotels und Gaststätten. Er wird jeweils beim Kommen und Gehen zur digitalen Kontaktnachverfolgung gescannt. Trotzdem müssen sich die Gäste an die Hygiene-Regeln und Kontaktbeschränkungen halten. So dürfen in den Restaurants maximal fünf Personen aus zwei Hausständen an einem Tisch sitzen; Kinder unter 15 Jahren werden dabei nicht mitgezählt – für sie ist auch der vorherige Test freiwillig. Ab Dienstag (6. April) soll auch der Besuch des Schlosses einbezogen werden. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von Universität Mainz.
Ungewissheit bleibt bestehen
Sollte die Zahl von 1.300 Covid-19-Patienten auf Normalstationen in sächsischen Kliniken erreicht werden, muss das Vorhaben laut aktueller Corona-Schutz-Verordnung wieder gestoppt werden. Das könnte nach Einschätzung von Experten schon nach Ostern so weit sein. Einem ähnlichen Projekt zur Öffnung im Tourismus in Oberwiesenthal hatte der Erzgebirgskreis vorerst die Genehmigung versagt. Auch am Fichtelberg war der 1. April als Starttermin geplant gewesen.
(dpa/MK)