Beschluss

Bettensteuer kommt in Saarbrücken

Zimmermädchen macht Hotelbett
Saarbrücken erhebt ab April 2026 eine Bettensteuer. (Foto: © Petro/stock.adobe.com)
In Saarbrücken wird in Zukunft eine Beherbergungssteuer erhoben. Ab April des kommenden Jahres muss die Abgabe bezahlt werden. Heftige Kritik an der Einführung kommt vom Dachverband Dehoga.
Mittwoch, 05.11.2025, 11:14 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Ab April 2026 wird es in Saarbrücken eine sogenannte Bettensteuer geben. Die Einführung der Beherbergungssteuer für Hotels und Ferienwohnungen habe der Stadtrat am Dienstagabend mehrheitlich beschlossen, teilte die Stadt Saarbrücken mit. 

Damit müssen dann 3,5 Prozent pro Übernachtung an die Stadtkasse abgeführt werden. Die Stadt rechne mit Einnahmen von jährlich 1,5 Millionen Euro. Das Geld solle in die Vermarktung des Tourismus fließen, sagte der Stadtsprecher. 

Dehoga: „Kommt zu Unzeit“

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) im Saarland kritisiert die Einführung der Bettensteuer scharf. „Die Einführung kommt zur Unzeit und trifft ausgerechnet die Hotels, die ohnehin ums wirtschaftliche Überleben ringen“, teilte Dehoga-Präsident Michael Buchna in Saarbrücken mit. Damit meinte er vor allem inhabergeführte Familienbetriebe.

Zwar solle die Steuer formal der Gast zahlen, doch die Folgen würden die Betriebe direkt treffen. „In der Praxis lässt sich die Abgabe oft gar nicht weiterreichen“, teilte der Dehoga mit. Der Grund: Der Großteil der Übernachtungen entfalle auf Geschäftsreisende, deren Preise über feste Kontingente verhandelt seien. Die zusätzlichen 3,5 Prozent blieben also beim Hotel hängen. Dazu komme eine große bürokratische Belastung.

In Rheinland-Pfalz gibt es die Bettensteuer bereits in mehreren Städten, darunter in Trier und in Mainz.

(dpa/SAKL)

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