Corona-Maßnahmen

Branche fordert Planbarkeit und Perspektiven

Angela Inselkammer
Angela Inselkammer, Praesidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststaettenverbandes. (©picture alliance / Eventpress | Eventpress Stauffenberg)
Die Corona-Politik der Regierung lässt zunehmend Unmut in der Gastgeberbranche aufkommen. Jetzt erhöht der bayerische Dehoga den Druck auf die Entscheidungsträger.
Dienstag, 12.01.2021, 12:25 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Dehoga hat eine groß angelegte Umfrage unter 1.380 bayerischen Gastgebern gestartet, um ein aktuelles Stimmungsbild im Hotel- und Gaststättengewerbe zu erhalten. Dieser zufolge würden rund Drei Viertel aller befragten Gastgeber ihren Betrieb durch die Corona-Krise in seiner Existenz gefährdet sehen. „Wir versuchen nach wie vor mit aller Kraft die Pandemie zu überstehen und mit Zuversicht in das zweite Corona-Jahr zu schauen“, so Dehoga Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer zur derzeitigen Situation. „Angesichts der Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar nimmt allerdings in weiten Teilen des Gastgewerbes die Verzweiflung und auch die Existenzangst überhand.“

„Kürzungen von zugesagten Hilfen inakzeptabel!“

„Der Lockdown kann nicht ewig ohne eine echte Perspektive verlängert werden“, lässt der bayerische Dehoga-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert dazu verlauten. „Wir erwarten Planbarkeit und Verlässlichkeit politischer Entscheidungen.“ Eindeutig zugesagte Hilfen müssten schnell und in vollem Umfang ankommen, ergänzt Inselkammer hierzu. „Kürzungen politisch zugesagter Hilfen durch nachträgliche Änderungen sind völlig inakzeptabel. Hierdurch wird das Vertrauen in die politische Führung und deren Corona-Strategie zerstört.“

Bayerischer Sonderfonds gefordert

Geppert verweist auf weiteren politischen Handlungsbedarf: „Größere Betriebe oder verbundene Unternehmen können beispielsweise aktuell nur einen Antrag bis zur beihilferechtlich zulässigen Höchstgrenze stellen. Das geht nicht. Der EU-Beihilferahmen muss ausgesetzt oder zumindest deutlich von einer auf 5 Millionen erhöht werden. Die in Zeiten wirtschaftlichen Wohlstandes gesetzten Obergrenzen können nicht Maßstab inmitten der schlimmsten Krise seit Ende des Zweiten Weltkrieges sein.“, so Geppert. „Zudem brauchen wir einen bayerischen Sonderfonds für Härtefälle, die unverschuldet in Not geraten sind und bislang durch jegliches Raster fallen“, fügt Inselkammer hinzu, „denn ohne finanzielle Hilfen können Arbeitsplätze und Strukturen nicht erhalten werden.“

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Gruppenfoto vom Zusammentreffen beim Workshop mit Branchenvertretern und der Bayerischen Staatsregierung unter dem Namen Praxischeck im Herbst 2024
Handlungsempfehlungen
Handlungsempfehlungen

Bürokratieabbau im Gastgewerbe

Bürokratie kostet vor allem im Mittelstand Zeit, Geld und Nerven. Aus diesem Grund hat das Bundeswirtschaftsministerium nun konkrete Handlungsempfehlungen zum Bürokratieabbau im Gastgewerbe veröffentlicht – als Ergebnis eines Workshops mit Branchenvertreten.
Hotelmitarbeiterin mit Tablet
Tipps und Praxisbeispiele
Tipps und Praxisbeispiele

Leitfaden für Umweltschutz im Gastgewerbe

Tipps und Praxisbeispiele für den betrieblichen Umweltschutz: Der Umwelt- und Klimapakt Bayern hat in Zusammenarbeit mit dem Dehoga Bayern einen neuen Leitfaden für das Gastgewerbe entwickelt. Dieser soll gastgewerblichen Betrieben helfen, ihre Umweltbilanz zu verbessern und gleichzeitig Sparpotenziale aufzeigen.
v.l.n.r. die Mitglieder des Dehoga Bayern: Christopher Riemensperger (Schatzmeister), Andreas Brunner (2. Vizepräsident), Michaela Schmitz-Guggenbichler (Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie), Angela Inselkammer (Präsidentin), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Dr. Thomas Geppert (Geschäftsführer), Thomas Förster (1.Vizepräsident).
Aufruf
Aufruf

Kaniber fordert politische Wende für das Gastgewerbe

Die Tourismusministerin Michaela Kaniber hat sich auf dem diesjährigen Gastgebertag des Dehoga Bayern zur aktuellen Lage der Branche geäußert. In einem Statement fordert sie unter anderem die Rückkehr zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz.
Dehoga-Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer
Protest
Protest

Dehoga Bayern ist Teil der Aktionswoche „Ohne uns kein Essen“

Verschiedene Verbände schließen sich im Rahmen der Aktionswoche „Ohne uns kein Essen“ zusammen, um auf die Auswirkungen von geplanten Steuerhöhungen und Subventionsstreichungen aufmerksam zu machen. Auch der Dehoga Bayern ist mit dabei. 
Staatsministerin Michaela Kaniber und Dehoga-Präsidentin Angela Inselkammer gemeinsam mit den prämierten Gastronomie- und Festzeltbetreibern
Auszeichnung
Auszeichnung

Qualitätssiegel „Ausgezeichnete GenussKüche“ an Wirte und Festzeltbetriebe verliehen

Mit den Klassifizierungen „Ausgezeichnete GenussKüche“ werden die Besonderheiten der regionalen Küche gewürdigt. Auch in diesem Jahr wurden mit der Auszeichnung Gastronomiebetriebe geehrt, die für gelebte Gastfreundschaft, kulinarische Heimatliebe und höchste Handwerkskunst stehen. 
Dr. Thomas Geppert
Zurückweisung
Zurückweisung

Dehoga Bayern: „7 Prozent Mehrwertsteuer sind Überlebenshilfe – keine Bereicherung“

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern weist die Kritik der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zur geplanten Mehrwertsteuersenkung entschieden zurück.
Die in ihrem Amt bestätigte Vorstandschaft der Kreisstelle Cham des Dehoga Bayern
Neuwahlen
Neuwahlen

Kreisstelle Cham des Dehoga Bayern: Kreisvorstandschaft im Amt bestätigt

Am 29. Juli hielt die Kreisstelle Cham des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern ihre Kreisversammlung ab. Dabei wurde u. a. der Vorstand in seinem Amt bestätigt.
Silvester am Brandenburger Tor
Kritik
Kritik

Silvesterparty am Brandenburger Tor abgesagt – Dehoga warnt

Das Brandenburger Tor in Berlin ist seit vielen Jahren Kulisse für die angeblich größte Silvester-Party Deutschlands. Doch dieses Jahr ist alles anders. Warnungen kommen aus dem Gastgewerbe. 
Tische mit Stühlen im Regen
Dehoga
Dehoga

Regenwetter hat das Gastro-Geschäft beeinträchtigt

Sommer, Sonne, Sonnenschein? In diesem Jahr war das Wetter in den Sommermonaten eher unbeständig und regnerisch. Das bekommt auch das Gastgewerbe zu spüren – denn nicht nur in den Biergärten bleiben die Gäste aus.