Statement

Dehoga-Appell: „Wir brauchen Luft zum Atmen“

Gastronomin bei der Abrechnung
Der Dehoga fordert eine einheitliche Mehrwertsteuer von 7 Prozent auf Essen. (Foto: © Drobot Dean/stock.adobe.com)
„Wir erwarten Steuerfairness und Bürokratieabbau“ – so lautet der Appell des Dehoga an die Politik. Einmal mehr fordert der Verband eine einheitliche Mehrwertsteuer von 7 Prozent auf Essen und drängt auf den sofortigen Stopp drohender neuer bürokratischer Belastungen. 
Freitag, 19.04.2024, 11:21 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Anlässlich der Sitzung des Großen Vorstandes des Dehoga Bundesverbandes am 17. und 18. April 2024 in Bonn bekräftigten die Mitglieder des Verbandsgremiums die zentrale Branchenforderung nach einheitlich 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Essen. Sie machten deutlich, wie wichtig fairer Wettbewerb und dringend notwendig spürbare Entlastungen für die Betriebe seien.

„Die unterschiedliche Besteuerung von Essen ist absurd“, betont der Vorstand. „Es ist weder fair noch gerecht, dass für das Essen auf dem Porzellanteller in den Restaurants wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden, während für das verpackte Essen To Go, den Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin 7 Prozent gelten.“

Betriebe stehen enorm unter Druck

Eine Branchenumfrage von Anfang April habe ergeben, dass die Betriebe durch die Anhebung der Mehrwertsteuer um zwölf Prozentpunkte enorm unter Druck gesetzt wurden. So gaben 65 Prozent der befragten Unternehmer an, geplante Investitionen zu kürzen oder nicht mehr zu tätigen. Wirtschaftlich zu arbeiten, würde für die Gastgeber Deutschlands immer schwerer. 

„Wir erwarten von der Politik, dass sie der heimischen Gastronomie die Wertschätzung zeigt, wie es in 22 von 27 EU-Mitgliedstaaten der Fall ist. Dort gilt ein reduzierter Satz für Essen in der Gastronomie“, heißt es weiter.

„Wir wollen gute Gastgeber sein“

Mit Blick auf die Vielzahl der bestehenden Reglementierungen fordert der Große Vorstand des Dehoga zudem eine Entfesselung der Betriebe und drängt auf den sofortigen Stopp aller drohenden neuen Reglementierungen.

„Die finanziellen und bürokratischen Lasten nehmen trotz aller Versprechungen nicht ab. Im Gegenteil: Immer neue aufwendige Pflichten sollen hinzukommen wie aktuell die Herkunftskennzeichnung für Fleisch und die Tierhaltungskennzeichnung“, betont der Dehoga-Vorstand. 

„Dabei ist die Grenze der Belastbarkeit längst erreicht. Die Mitglieder Großen Vorstandes – Hoteliers, Gastronomen sowie Caterer, die Präsidenten und Vorstandsmitglieder der Landes- und Fachverbände sind – erwarten von der Politik, dass den Worten und Debatten jetzt endlich Taten folgen. Wir brauchen Luft zum Atmen, denn wir wollen gute Gastgeber sein.“

(Dehoga/SAKL)

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