Wegen hoher Aufmerksamkeit

Dönerstreit noch nicht vorbei: EU-Parlament will Debatte

Ein frisch zubereiteter Döner
Das EU-Parlament will vor einer EU-weiten Zulassung von Phosphat in Döner-Fleisch erst debattieren. (Foto: Lukas Gojda/fotolia)
Viel Empörung und erhitzte Gemüter gab es in der jüngsten Vergangenheit wegen eines möglichen Dönerverbots aufgrund der Verwendung von Phosphat in gefrorenen Fleischspießen. Nachdem die Sache bereits erledigt schien, will das EU-Parlament nun vor der geplanten Entscheidung zunächst darüber debattieren.
Dienstag, 12.12.2017, 11:47 Uhr, Autor: Markus Jergler

Das Europaparlament will über die geplante EU-weite Zulassung von Phosphaten in Döner-Fleisch erst nach einer Debatte entscheiden. Das Parlament beschloss am Montag zum Auftakt seiner Plenarsitzung in Straßburg, die zunächst für Dienstag geplante Abstimmung über einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission abzusetzen. Auf Antrag der christdemokratischen EVP-Fraktion entschieden die Abgeordneten, am Dienstag zunächst über Phosphat in Dönern zu debattieren. Erst danach wolle man dann am Mittwoch entscheiden.

Debatte notwendig wegen hoher Aufmerksamkeit
Ursprünglich war keine Diskussion über die Empfehlung des Umweltausschusses geplant, entgegen dem Vorschlag der Kommission den Zusatz von Phosphaten in gefrorenen Döner-Spießen abzulehnen. Die französische EVP-Abgeordnete Françoise Grossetête sagte, das Thema Phosphat in Dönern habe in einigen EU-Staaten so viel Aufmerksamkeit in den Medien gefunden, dass eine Plenardebatte nötig sei. Wegen der Döner-Debatte wurde das Ende der Plenarsitzung am Dienstag von 23.00 Uhr auf Mitternacht verschoben.

Die Kommission hatte vorgeschlagen, den Zusatz von Phosphaten in gefrorenen Dönerspießen zu erlauben. In frischen Spießen werden Phosphate ohnehin nicht verwendet. Gegen diesen Vorschlag äußerte der Umweltausschuss des EU-Parlaments Bedenken: Man solle eine Ende 2018 erwartete Studie der EU-Lebensmittelaufsicht EFSA abwarten. Das Parlament kann den Vorschlag der Kommission aber nur mit einer absoluten Mehrheit stoppen, also mit mindestens 376 Stimmen. (dpa/MJ)

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