Produktionsanstieg erwartet

Foodwatch warnt vor Zuckerschwemme

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch warnt vor gravierenden Folgen für die öffentliche Gesundheit. (Foto: © dule964/fotolia)
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch warnt vor gravierenden Folgen für die öffentliche Gesundheit. (Foto: © dule964/fotolia)
Bislang gibt es für die Produktion von Zucker in Europa feste Quoten, das wird sich an diesem Wochenende ändern. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch warnt angesichts dessen vor einer Zuckerschwemme in der EU. 
Freitag, 29.09.2017, 10:05 Uhr, Autor: Markus Jergler

„Es ist zu erwarten, dass die Produktion von Zucker ansteigen wird“, sagte Foodwatch-Experte Oliver Huizinga der Deutschen Presse-Agentur. Die Preise dürften fallen. „Für die Lebensmittelindustrie wird es damit profitabler denn je, auf die Produkte zu setzen, von denen wir Verbraucher weniger essen sollten.“ Bislang bestimmte eine Quote, wie viel Zucker hergestellt werden durfte. Die EU-weit erlaubte Produktion von 13,5 Millionen Tonnen Zucker wurde auf 20 Staaten aufgeteilt. Diese Regelungen werden an diesem Samstag (30. September) aufgehoben.

Die Lebensmittelwirtschaft habe wenig Anreize, gesunde Produkte auf den Markt zu bringen, meinte Huizinga weiter. Dem müsse die Politik gegensteuern. Eine Möglichkeit dafür seien Sondersteuern auf Zuckergetränke. „Großbritannien, Irland und Spanien etwa planen diese einzuführen.“ Eine Folge sei, dass die Hersteller in Großbritannien jetzt schon ihre Rezepturen überarbeiteten. „Die Bundesregierung stellt sich bislang quer und spielt der Lebensmittelindustrie in die Hände.“

Eine weitere Möglichkeit, den Zuckerkonsum künftig einzudämmen, seien Werbebeschränkungen. „Momentan wird auch viel Zuckriges an Kinder beworben, mit Spielzeugbeigaben oder Ähnlichem. Kinder und Jugendliche essen und trinken doppelt so viel Süßigkeiten und Limonade wie empfohlen.“ Die Folgen für die Gesundheit sind demnach verheerend: „Wir sprechen bei der Adipositas-Epidemie von einer der größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit.“ (dpa/MJ)

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