Dehoga

Gastgeber fordern mehr Planungssicherheit

Dehoga-Präsident Guido Zöllick.
Dehoga-Präsident Guido Zöllick fordert die Politik auf, in diesen schwierigen zeiten klare Perspektiven für Gastgeber zu schaffen. (Foto: © picture alliance/dpa | Kay Nietfeld)
Hohe Energiekosten und Inflation: Die Unsicherheit in der Branche wächst. Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes lassen aufhorchen.
Montag, 07.11.2022, 13:26 Uhr, Autor: Thiemo Welf-Hagen Wacker

„Die Entlastungswirkung von Energie- und Strompreisbremse muss jetzt schnell bei den Verbrauchern wie den Betrieben ankommen“, erwartet Dehoga-Präsident Guido Zöllick einen Tag vor dem Dehoga-Branchentag am Dienstag in Berlin von der Politik. Die Dehoga-Umfrage zeigt, dass sich ohne Entlastung 18,5 Prozent der Betriebe zur Aufgabe gezwungen sehen.

Als größte Herausforderung nennen die Umfrageteilnehmer dabei die steigenden Energiekosten (89,3 Prozent), gefolgt von steigenden Lebensmittel- (83,2 Prozent) und Personalkosten (66,7 Prozent).

Der Umsatz des Vorkrisenniveaus ist noch nicht erreicht

Laut Angaben der Umfrageteilnehmer liegt der Umsatz im Oktober 5,9 Prozent unter dem Umsatz im Oktober 2019 – und im Zeitraum von Januar bis Oktober 2022 immer noch 9,5 Prozent unter dem Umsatz des Vergleichszeitraums in 2019.

„Auch wenn wieder Reisen und Essen, Firmenveranstaltungen, Events, Konzerte und Messen stattfinden, sind wir vom Vorkrisenniveau noch weit entfernt“, erklärt Zöllick.

Optimistisch in die Zukunft blicken

Die Buchungs- und Reservierungslage für die Monate November und Dezember gestaltet sich durchwachsen. Den derzeitigen Buchungsstand für das so wichtige Weihnachtsgeschäft bezeichnen 54,9 Prozent der Umfrageteilnehmer als gut beziehungsweise befriedigend und 45,1 Prozent als schlecht.

Der Dehoga-Präsident zeigt sich dennoch verhalten optimistisch. „Der Oktober hat sich auch dank des guten Wetters für viele Betriebe besser entwickelt als noch im August prognostiziert“, so Zöllick.

„Wir wissen, dass die Gäste heute viel kurzfristiger buchen. Das macht Hoffnung für das Weihnachtsgeschäft.“

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