Preispolitik

Klöckner sagt Billiglebensmitteln den Kampf an

Ein Kunde mit Centstücken in einem Supermarkt
Aus für Dumpingpreise? Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel will Julia Klöckner diesbezüglich Handelsvertreter zum Gespräch treffen. (© studio v-zwoelf/stock.adobe.com)
Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat Dumpingpreisen für Lebensmittel den Kampf angesagt. Auch unfaire Handelspraktiken sollen mittels einer EU-Richtlinie verboten werden. 
Montag, 13.01.2020, 10:40 Uhr, Autor: Thomas Hack

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) will mit gesetzlichen Maßnahmen den Handel in die Schranken weisen und Billiglebensmittel in den Regalen zurückdrängen. „Hähnchenschenkel für 20 Cent pro 100 Gramm, das ist unanständig. Wie soll ein Bauer davon leben und dann noch höchste Tierwohlstandards einhalten können?“, ließ Klöckner dieser Tage verlauten. Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel werde sie Handelsvertreter zum Gespräch treffen, teilte die Ministerin mit. Unabhängig davon will Klöckner aber auch gesetzliche Möglichkeiten gegen den Verkauf von Billiglebensmitteln nutzen, etwa das Gesetz zum Verbot des Verkaufs unter Einstandspreisen. „Das muss immer wieder unter die Lupe genommen werden“, sagte die Ministerin.

Verbot von unfairen Handelspraktiken gefordert

Große Hoffnung setzt Klöckner zudem in das Verbot unfairer Handelspraktiken und die Umsetzung einer entsprechenden EU-Richtlinie. Derzeit könne der  Handel sogar bei leicht verderblicher Ware Bestellungen kurzfristig stornieren, also statt der 30 georderten Salat-Paletten nur 15 abnehmen, kritisierte Klöckner: „Der Landwirt bleibt auf dem Rest sitzen, muss ihn oft wegwerfen“.  Supermärkte könnten heute auch den Ort, den Umfang oder die Häufigkeit von Lieferungen einseitig ändern. Oder Erzeuger dafür zur Kasse bitten, dass sie ins Sortiment aufgenommen werden. „Das und weiteres werden wir untersagen“, kündigte die CDU-Politikerin an. (ots/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Zwei Eies mit der us-amerikanischen Flagge darauf
Süßigkeitenkrieg in Amerika
Süßigkeitenkrieg in Amerika

„Zu gefährlich!“ – USA verbieten Überraschungseier

US-Gesetze aus dem Jahre 1938 untersagen Süßigkeiten mit nicht essbaren Inhalten. Die Folge: gnadenloser Grenzschmuggel mit Ferreros Ü-Eiern und die Aktivistenkampagne „Free the Egg!“
Ein Richter im Gericht
Eilanträge
Eilanträge

Gastgeber klagen gegen Coronaschutzverordnung

In Rheinland-Pfalz haben mehrere Gastronomen und ein Hotelier Klagen gegen die coronabedingte Schließung ihrer Betriebe eingereicht.
Ein Dokument mit der Aufschrift Kurzarbeit
Ratgeber
Ratgeber

Kurzarbeitergeld: Wann Steuern nachzuzahlen sind

Der Bezug von Kurzarbeitergeld kann unter Umständen zu Steuernachzahlungen für den Arbeitnehmer führen. Wann dies der Fall ist, haben jetzt Fachexperten dargelegt.
Eine Familie an einem Flughafen
Gerichtsurteile
Gerichtsurteile

Airlines dürfen bei Umbuchung Aufpreis verlangen

Das OLG Köln hat dieser Tage entschieden: Sofern ein Flug aufgrund der Coronakrise annulliert wird, darf die Airline bei einer Umbuchung einen Aufpreis verlangen.
Christian Lindner
Politik & Gastgewerbe
Politik & Gastgewerbe

Lindner rechnet mit Klagewelle gegen Lockdown

Die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern sind nicht nur für das Gastgewerbe unverständlich, sondern auch für FDP-Chef Christian Lindner. Er rechnet nun mit erfolgsversprechenden Klagen.
Besteck in einem Restaurant
Corona-Politik
Corona-Politik

NRW-Gastgewerbe pocht auf verbindliche Öffnungsperspektiven

Auch in Nordrhein-Westfalen wird seitens des Gastgewerbes der Druck auf die Politiker erhöht: Die Branche fordert klare Perspektiven und legt einen ausgefeilten Stufenplan für Öffnungen vor.
Wien
Corona
Corona

Österreich beginnt mit Lockerungen

Trotz relativ hoher Infektionszahlen will Österreich durch erste Öffnungen und vermehrte Corona-Tests etwas Normalität zurückerlangen. Ein neuer Lockdown sei aber nicht ausgeschlossen.