Mehr billiges Fleisch durch CETA
Bereits am 30. Oktober haben Vertreter der EU und der kanadische Premierminister Justin Trudeau das Freihandelsabkommen CETA unterzeichnet. Kommt alles wie erwartet, dann werden ab 2017 jedes Jahr die Fleischmengen erhöht, die zollfrei aus Kanada importiert werden dürfen. Nach den ersten sechs Jahren würde das bedeuten, dass für insgesamt 45.840 Tonnen Rindfleisch und für 75.000 Tonnen Schweinefleisch keine Zölle mehr erhoben werden, so Mathis Ruff, Vorsitzender des Berufsverbandes der Rechtsjournalisten e.V. (BvDR e.V.).
Billiges Fleisch bedroht europäische Produzenten
Durch den Wegfall der Zölle wird das kanadische Fleisch überwiegend günstiger sein, als das der europäischen Produzenten. Diese können mit dem Produktionsvolumen der nordamerikanischen Großbetriebe nicht mithalten. Somit droht vor allem kleineren bäuerlichen Betrieben Gefahr.
US-amerikanische Firmen können über CETA in die EU drängen
Seit Donald Trump als 45. US-Präsident feststeht, gilt das Freihandelsabkommen TTIP als gescheitert. Unternehmen aus den USA können jedoch versuchen über CETA auf den europäischen Markt zu kommen. Alles was dazu nötig ist, ist eine Tochtergesellschaft in Kanada, die über ein gewisses Kapital verfügt, sodass diese im Sinne von CETA als kanadischer Betrieb behandelt wird.
Damit ist es auch für US-amerikanische Firmen möglich, billig in die EU zu exportieren. Kritiker befürchten, dass es für ausländische Investoren zukünftig möglich sein wird, nationale Regierungen zu verklagen. So können dann Unternehmen aus den USA ihre Interessen in Europa vor Gericht durchsetzen. Somit wird CETA zum zweiten TTIP durch die Hintertür.