Corona-Krise

Mit der Luca-App zur Normalität

Eine junge Frau nutzt eine Corona-Tracking-App auf ihrem Smartphone
Durch die Luca-App will Mecklenburg-Vorpommern die geplanten Öffnungsschritte absichern – und in die Normalität finden. (Foto: © AdriaVidal/stock.adobe.com)
Mecklenburg-Vorpommern setzt bei der elektronischen Kontaktnachverfolgung in der Corona-Krise auf die Luca-App, um die geplanten Öffnungsschritte in dem Urlaubsland an Ostsee und Müritz abzusichern. Auch die Landesregierung in  Brandenburg erwägt die Nutzung der App.
Donnerstag, 11.03.2021, 08:43 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Laden betreten, Smartphone an den QR-Code auf einem Tischchen am Eingang halten und losshoppen, Essen oder Konzert genießen: So soll die neue Welt in Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie und Kultur in Corona-Zeiten aussehen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern setzt dabei voll auf die Luca-App, hinter der unter anderem der Rapper Smudo steht: Als erstes Bundesland hat MV die System-Lizenz für die App gekauft, um sie mit den Gesundheitsämtern für die effektive Nachverfolgung von Corona-Kontakten zu vernetzen. Die Regierung hofft auf landesweite Anwendung durch die Ladeninhaber, um so die geplanten Öffnungsschritte in dem Urlaubsland an Ostsee und Müritz abzusichern.

SPD-Politiker führen die Luca-App vor

Mittwochmorgen, eine Boutique in der Schweriner Innenstadt: In wenigen Sekunden sind mittels QR-Code die Daten von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gespeichert, anschließend die von Digitalisierungsminister Christian Pegel. Die beiden SPD-Politiker wollen mit dem Besuch des Ladens „Compromis Label & Lounge“ von Tom Pantel vorführen, wie weit vorn sie Mecklenburg-Vorpommern bei der smarten Verfolgung von Kontakten in der Corona-Pandemie sehen.

Die Kundendaten würden auf einem zentralen Server bei der Bundesdruckerei gespeichert, erklärte Pegel. Werde ein Kunde positiv auf das Coronavirus getestet, sollen die Daten vom Gesundheitsamt zur Kontaktnachverfolgung genutzt werden können. Dazu sei die Genehmigung des Infizierten und des Geschäftes nötig. Werde diese erteilt, sollen die Menschen, die zur fraglichen Zeit auch in dem Geschäft waren, eine SMS erhalten.

Keine Zettelwirtschaft bei der Kontaktnachverfolgung

Seit der Öffnung des Einzelhandels nach dem jüngsten Lockdown müssten auch beim Einkaufen die Kontakte nachvollzogen werden, erklärte Schwesig. „Wir wollen aber nicht mehr, dass es die übliche Zettelwirtschaft ist, die wir alle noch aus der Gastronomie kennen.“ Das digitale System mit der App könne ebenso in weiteren Bereichen eingesetzt und sogar für die Dokumentation privater Kontakte genutzt werden. Auch in der Verwaltung solle das System Verwendung finden, kündigte Schwesig an.

Keine Kosten für Betriebe

Alle acht Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern nutzen den Angaben zufolge die Sormas-Software zur Kontaktnachverfolgung, die mit der Luca-App über den Server bei der Bundesdruckerei gekoppelt werden soll. Den Geschäften, Kunden und Kommunen entstünden keine Kosten, sagte Pegel. Er versicherte, der Datenschutz sei gewährleistet, die Daten würden zweifach verschlüsselt übermittelt und die der Kunden nach 30 Tagen gelöscht. Schwesig hofft auf eine breite Nutzung der App. In und um Rostock, wo diese bereits Anfang März startete, haben nach Angaben der Stadt bereits rund 800 Einrichtungen Luca.

Brandenburg erwägt Nutzung der Luca-App

Auch die Brandenburger Landesregierung zeigte sich offen für die App Luca zur Nachverfolgung von Corona-Kontakten. Zunächst müssten jedoch die Gesundheitsämter auf die Software (Somas) umstellten. 14 Kreise und kreisfreie Städte nutzten das System bereits oder installierten es.

(dpa/NZ)

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