Lohnsteigerung

Neuer Entgelttarifvertrag für die Systemgastronomie abgeschlossen

Zwei Geschäftsmänner geben sich die Hand nach einem abgeschlossenen Vertrag
Der Dehoga Bayern und die Gewerkschaft NGG haben sich auf einen neuen Entgelttarifvertrag geeinigt. (Foto: © Pormezz/stock.adobe.com)
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und die Tarifvertragliche Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband haben sich auf einen neuen Entgelttarifvertrag für die Systemgastronomie geeinigt.
Mittwoch, 11.05.2022, 14:25 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

In sozialpartnerschaftlichen Verhandlungen am 3. Mai 2022 in Hamburg haben sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Tarifvertragliche Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) auf einen neuen Entgelttarifvertrag für die Systemgastronomie mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten, längerfristiger Planungssicherheit und starken Anreizen für Ausbildung verständigt.

Lohnsteigerung in drei Stufen

Die Löhne und Gehälter in den Restaurants der angeschlossenen Unternehmen der Systemgastronomie, wie der Block Gruppe, Five Guys und Schwarz Restaurantbetriebe steigen in drei Stufen:

Beschäftigte in der untersten Tarifgruppe, nach der beispielsweise Tischabräumer, Spüler oder Rotationskräfte in den ersten zwölf Monaten entlohnt werden, erhalten damit ab dem 1. Juni 2022 einen Stundenlohn von 11,30 Euro. Zum 1. Oktober 2002 steigt dieser auf 12,20 Euro. Zum 1. Oktober 2023 erfolgt eine weitere Erhöhung auf 12,70 Euro.

Die Euro-Beträge der drei Stufen werden auf die weiteren Tarifgruppen übertragen. So erhalten ausgelernte Fachkräfte (Tarifgruppe 5) ab Oktober 2023 einen tariflichen Stundenlohn von 15,49 Euro. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab 1. August 2022 auf 900,00 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 980,00 Euro im zweiten Ausbildungsjahr und 1.070,00 Euro im dritten Ausbildungsjahr.

Der Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2024.

„Steigerung der Entgelte ist ein wichtiges Zeichen Richtung Zukunft“

NGG-Verhandlungsführer Christoph Schink dazu: „Die Schließung der Gasträume hat sowohl die Unternehmen, aber vor allem auch die Beschäftigten schwer getroffen, die sehr lange mit Kurzarbeitergeld auskommen mussten. Wir haben eine lange Lohnerhöhungspause hinter uns, die vereinbarte Steigerung der Entgelte ist ein ganz wichtiges und deutliches Zeichen Richtung Zukunft. Beide Seiten haben nun gemeinsam die Rahmenbedingungen geschaffen, um der Personalknappheit in der Branche entgegenzuwirken.“

Dehoga-Verhandlungsführer Fritz Engelhardt kommentiert: „Es ist uns gelungen, trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und die geplante Mindestlohnerhöhung einen Tarifabschluss zu erzielen, der für Beschäftigte wie Betriebe attraktiv ist und gleichzeitig die bewährte Tarifsystematik erhält. Alle Tarifgruppen konnten mit unveränderten Lohnabständen erhalten werden, was auch bei angelernten Mitarbeitern Anreize für Qualifikation und die Übernahme von Verantwortung schafft. Die attraktive Fachkräftevergütung beweist, wie wichtig den Unternehmen die Ausbildung ist.“

(Dehoga Bundesverband/NGG/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Gereon Haumann.
Höherer Lohn
Höherer Lohn

Tarifvertrag für das Gastgewerbe in Rheinland-Pfalz allgemeinverbindlich

Am 1. April 2022 trat ein neuer Entgeltvertrag für Mitgliedsbetriebe des Dehoga Rheinland-Pfalz in Kraft. Arbeitsminister Alexander Schweitzer erklärte ihn nun für das Gastgewerbe in seinen wichtigsten Punkten für allgemeinverbindlich.
Tarifverträge
Tarifverträge

Besseres Einkommen für Beschäftigte im Gastgewerbe

Mit einem Tarifabschluss und Entgeltanhebungen über mehrere Jahre will das Gastgewerbe wieder attraktiver werden. Manche, die sich während der Pandemie neu orientiert haben, sollen so zurückgewonnen werden.
Verlassenes Gebäude
Gegen das Landgasthofsterben
Gegen das Landgasthofsterben

Forderung nach Finanzhilfen für Gastwirte

Immer mehr Landgastwirte finden keinen geeigneten Nachfolger und müssen ihre Betriebe schließen. Der Dehoga fordert politische Unterstützung. Allerdings liegt es nicht nur an fehlendem Geld.
Die NGG fordert mehr Gehalt für Angestellte im Gastgewerbe. (Foto: photocrew/fotolia)
Gehaltsverhandlungen
Gehaltsverhandlungen

„Jeder sollte 140 Euro mehr bekommen“

Vor dem Start von Tarifverhandlungen im Gastgewerbe hat die zuständige Gewerkschaft deutlich mehr Geld für die Beschäftigten gefordert. Jeder Mitarbeiter sollte pro Monat 140 Euro mehr bekommen, sagte Alexander Münchow von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Donnerstag in Stuttgart.
Bezirksdelegiertenversammlung des Dehoga Bayern
Wahlen
Wahlen

Dehoga Bayern in Mittelfranken hat einen neuen Bezirksvorstand

Am 15. Juli fand die Bezirksdelegiertenversammlung des Dehoga Bayern in Mittelfranken statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die neue Bezirksvorstandschaft gewählt.
Porträt von Katharina Fegebank, zweite Bürgermeisterin der Stadt Hamburg
Feierlichkeit
Feierlichkeit

Sommerempfang des Dehoga Hamburg

Am 14. Juli 2025 fand der 21. Sommerempfang des Dehoga Hamburg statt. Er hat gezeigt, wie viel Kraft, Zusammenhalt und Innovationsfreude in der Hamburger Gastronomie- und Hotelleriebranche stecken. 
Bezirksdelegiertenversammlung in Unterfranken mit neuer Vorstandschaft
Wahl
Wahl

Neuer Bezirksvorstand des Dehoga Bayern in Unterfranken

Am 7. Juli 2025 fand die Bezirksdelegiertenversammlung des Dehoga Bayern in Unterfranken statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch ein neuer Bezirksvorstand gewählt.
Ausgezeichnete Gastgeber vor Dehoga-Gebäude
Auszeichnung
Auszeichnung

Dehoga Rheinland-Pfalz: 31 Gastgeber ausgezeichnet

Bei der Hotelklassifizierung in Bad Kreuznach wurden in diesem Jahr 31 gastgewerbliche Betriebe ausgezeichnet, manche davon sogar mehrfach. Neben der Sterneklassifizierung wurden auch Umweltauszeichnungen und Auszeichnungen an Top-Ausbildungsbetriebe vergeben.
Stefan Körzell, Christiane Schönefeld und Steffen Kampeter
Beschluss
Beschluss

Mindestlohn steigt bis 2027

Die Mindestlohnkommission hat heute ihren Beschluss über die Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns veröffentlicht. Danach soll der gesetzliche Mindestlohn ab dem 1. Januar 2026 erhöht werden. Verbände des Gastgewerbes sehen die Entscheidung kritisch.