Seehofer sichert Unterstützung für Gastgewerbe zu
Hotellerie und Gastronomie kommen als Hauptleistungsträger der Leitökonomie Tourismus gleich in vielerlei Hinsicht eine besondere Bedeutung zu: Das Gastgewerbe ist identitätsstiftend und hat eine zentrale Bedeutung als Arbeits- und Wirtschaftsfaktor. Mittlerweile arbeitet jeder 20. Erwerbstätige in Bayern in einem Hotel oder Gastronomiebetrieb, fast jeder 10. Auszubildende Bayerns lernt derzeit einen Ausbildungsberuf im Gastgewerbe.
Gastgewerbe immer wichtiger
Die Bedeutung der Branche wächst dabei von Jahr zu Jahr. „Hotellerie und Gastronomie sind mittlerweile die regionalen Wirtschaftsmotoren, sie sind Garanten einer positiven ländlichen Entwicklung“, erklärte Inselkammer, die zugleich forderte: „Wollen wir die Regionen Bayerns fördern, müssen wir das oftmals sehr kleinteilig strukturierte, familiengeführte Gastgewerbe fördern. Denn unsere Betriebe findet man in allen Regionen unseres Freistaates, insbesondere dort, wo sich andere Branchen zum Teil seit Jahren zurückgezogen haben“. Zudem sind Hotel- und Gastronomiebetriebe absolut standorttreu, sie produzieren vor Ort, zahlen in Deutschland ihre Steuern und sind zwingend auf regionale Produzenten, Handwerker und Dienstleister vor Ort angewiesen. Hinzu kommt die sozio-kulturelle Bedeutung der Wirtshäuser für Bayern; Bayern ist ein Land mit einer einzigartigen Wirtshauskultur, die es zu schützen gilt. „Wenn nichts unternommen wird, werden wir diese Einzigartigkeit verlieren“, so Inselkammer, „folglich sei eine Politik für ein erfolgreiches Gastgewerbe eine gesellschaftliche Zukunftsaufgabe.“
„Breit angelegte Unterstützung“
Seehofer kündigte eine breit angelegte Unterstützung der Branche an. Konkret sollen gemeinsame Maßnahmen zum Erhalt der Gaststättenkultur als essentieller Bestandteil des bayerischen Lebensgefühls entwickelt werden, wobei neben ideeller Unterstützung ebenfalls über eine kostenlose Erstberatung für gastgewerbliche Unternehmer nachgedacht wird. Auch hinsichtlich der branchenpolitischen Schwerpunktthemen Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, der Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen für die Branche sowie der Schaffung eines Umfeldes, das wieder mehr Raum für selbstverantwortliches Handeln zulässt, sicherte der Ministerpräsident Unterstützung zu.
Nachdem eine Reform des Arbeitszeitgesetzes gemäß den Wünschen der Branche bereits im Bayernplan verankert wurde, soll die Idee von „Gleiche Steuern auf Essen“ von Seiten der Staatskanzlei ernsthaft geprüft werden, um sie gegebenenfalls ebenfalls in mögliche Koalitionsverhandlungen einzubringen. Genauso wurde die Einrichtung eines runden Tischs in der Bayerischen Staatskanzlei zugesichert, an dem Spitzenvertreter beider Häuser Lösungsvorschläge zum Thema Bürokratieabbau im Gastgewerbe erarbeiten. Abschließend gab Seehofer seine Zusage als Ehrengast auf dem GastroFrühling im kommenden Jahr, zu dem er nicht „ohne leere Hände“ kommen will. (MJ)