Söder rät Bayern von Skiurlaub in Tirol ab
In Tirol leiden die Gemeinden entlang der Brennerautobahn oft unter einem Verkehrskollaps, weil Transiturlauber auf der Fahrt in den Süden bzw. retour Staus auf der Autobahn versuchen über angrenzende Landesstraßen zu vermeiden. Im letzten Sommer wurde daher vor allem an neuralgischen Wochenenden in Tirol erstmals ein Abfahrverbot von der Autobahn ausgesprochen, ausgenommen natürlich Gäste am Weg zu ihrem gebuchten Quartier. Der Erfolg bei den staugeplagten Anrainern war immerhin so groß, dass diese Maßnahme für die kommende Wintersaison wieder angekündigt wurde. Ab 21. Dezember bis zum Ostermontag, dem 13. April 2020, will die Tiroler Landesregierung bestimmte Straßen an den Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen für Stau-Umfahrer sperren.
„Warum Geld in Österreich lassen?“
In Bayern zeigt man jedenfalls für diese Maßnahme wenig Verständnis. „Offenkundig ist es so, dass in Tirol die Straßen so überfordert sind, dass der Skiurlaub dort wenig Sinn macht“, erklärte Ministerpräsident Markus Söder aktuell im Münchner Landtag. Er riet seinen Landsleuten dazu, ihre Urlaubsplanung noch einmal zu überdenken und warb gleichzeitig für Urlaub in Bayern: „Warum ungewollt in Österreich Geld lassen, wenn man in Bayern ein herzliches Dankeschön bekommt?“. Die Abfahrtsbeschränkungen seien ein „Verhalten, das Freunde einfach nicht tun sollten“.
Ob der Erfolg der Abfahrverbote ähnlich groß wird wie im Sommer (rd. 27.000 Zurückweisungen), wird sich allerdings ohnehin weisen, fahren doch im Sommer die meisten deutschen Urlauber tatsächlich nur durch Tirol am Weg nach Italien durch, während sie im Winter zum Skifahren direkt nach Tirol kommen.