Statement

„Staatliche Eingriffe in die Lohnfindung müssen unterbleiben!“ – Markus Suchert appelliert an die Politik

Markus Suchert
BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert (Foto: © Bundesverband der Systemgastronomie e.V.)
Hubertus Heil kündigte an, ab 2024 mit einer deutlichen Steigerung des Mindestlohns zu rechnen. Dies löste bereits starke Kritik aus. Nun nimmt auch Markus Suchert, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Systemgastronomie, Stellung zur Äußerung des Bundesarbeitsministers.
Mittwoch, 12.04.2023, 11:16 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Der Bundesverband der Systemgastronomie und seine Mitglieder bekennen sich mit der zwingenden Tarifbindung aller Mitgliedsunternehmen aus Überzeugung zur Sozialpartnerschaft und zu ihrer sozialen Verantwortung. Die Äußerungen von Arbeitsminister Heil zu der von ihm erwarteten deutlichen Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2024 – noch bevor die zuständige Mindestlohnkommission hierzu beraten und eine Entscheidung getroffen hat – stoßen in der Systemgastronomie daher auf großes Unverständnis", sagt Markus Suchert, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Systemgastronomie.

Er erklärt: „Mit seiner geäußerten Erwartung nimmt Minister Heil nach der außerplanmäßigen Anpassung des Mindestlohns auf 12 Euro zum 1. Oktober 2022 nun erneut massiv Einfluss auf die Entwicklung des Mindestlohns und greift damit zugleich in die verfassungsrechtlich verankerte Tarifautonomie der Sozialpartner ein.“

Verzerrung des Tarifgefüges in der Systemgastronomie

„Die von Bundesarbeitsminister Heil geforderte erhebliche Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns beschädigt nicht nur erneut die Arbeit der unabhängigen und paritätisch besetzten Mindestlohnkommission, eine staatliche Einflussnahme führt zugleich auch die sozialpartnerschaftlich ausgehandelten Tarifverträge zwischen BdS und NGG ad absurdum und verzerrt das wohl austarierte Tarifgefüge in der Systemgastronomie erheblich. Gleichzeitig erweist die Bundesregierung ihren eigenen Bestrebungen zur Erhöhung der Tarifbindung einen Bärendienst, wenn das Vertrauen von Unternehmen in sozialpartnerschaftlich ausgehandelte Tarifwerke und damit die betriebliche Planungssicherheit zerstört wird“, erläutert Markus Suchert weiter. 

"Die Betriebe der Systemgastronomie erholen sich von den mit der Corona-Pandemie einhergehenden Auswirkungen und stehen im Hinblick auf steigende Energie- und Lebensmittelpreise sowie dem sich verschärfenden Arbeitskräftemangel vor großen Herausforderungen. Ein politisch motivierter Anstieg des Mindestlohns käme daher zur absoluten Unzeit. Wir appellieren daher dringend an die Politik, staatliche Lohneingriffe zu unterlassen und die Lohnfindung der hierfür zuständigen Mindestlohnkommission und den Sozialpartnern zu überlassen“, schließt der BdS-Hauptgeschäftsführer seinen Appell an die Politik. 

(BdS/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Friedrich Merz
Politik
Politik

Was Branchenverbände von der neuen Bundesregierung fordern

Friedrich Merz wurde zum Bundeskanzler gewählt, Deutschland hat eine neue Bundesregierung. Branchenverbände erwarten nun die rasche Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen zur Unterstützung der Gastwelt. 
Markus Suchert
Appell
Appell

BdS: „Erfreuliches Zwischenergebnis der Koalitionsverhandlungen: Jetzt gilt es!“

Die Arbeitsgruppen der potenziellen Koalitionäre aus CDU, CSU und SPD haben wichtige Weichen für eine zukunftsfähige Systemgastronomie gestellt. Diese positiven Zwischenergebnisse gilt es, nun im Koalitionsvertrag zu verankern, appelliert der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) an die Chefverhandler.
Markus Suchert
Appell
Appell

BdS fordert die Verankerung der Sondierungsergebnisse im Koalitionsvertrag

Zum Start der Koalitionsverhandlungen hat der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) einen dringenden Appell an die Mitglieder des 21. Deutschen Bundestags sowie an die Vertreter von CDU, CSU und SPD: Der Verband fordert die neue Bundesregierung dazu auf, die für die Branche positiven Sondierungsergebnisse im Koalitionsvertrag zu verankern.
BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert
Appell
Appell

Tarifverhandlungen ohne Einigung: BdS appelliert an die NGG

Die Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sind ohne Ergebnis geblieben und wurden verschoben. BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert appelliert nun nachdrücklich an die NGG, ihrer Verantwortung als Sozialpartner für Arbeitnehmer und Mitgliedsbetriebe gerecht zu werden.
Salat aus Einweg-Essensschachteln.
Verbandspolitik
Verbandspolitik

Branchenverbände lehnen Verpackungssteuer in Hamburg ab

Dehoga Hamburg, der Bundesverband der Systemgastronomie und der Handelsverband Deutschland sprechen sich klar gegen die geplante Verpackungsabgabe in Hamburg aus – mit dem Hinweis auf Bürokratie, Kosten und fehlende Praxistauglichkeit.
Der BdS-Politiktalk „Pizza, Burger, Politik“
BdS-Mitgliederversammlung
BdS-Mitgliederversammlung

Politik muss liefern – Systemgastronomie fordert Verlässlichkeit

Im Vienna House by Wyndham Andel’s Berlin kamen am 22. Mai zur Mitgliederversammlung des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS) zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verbänden zusammen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Brücken bauen“ – ein Leitgedanke, der sowohl die gesellschaftliche Rolle der Branche als auch ihre politischen Erwartungen auf den Punkt bringt.
Mitgliederversammlung des BdS
Mitgliederversammlung
Mitgliederversammlung

Systemgastronomie trifft Politik: BdS lädt zu Branchen-Highlight nach Berlin

Die neue Bundesregierung nimmt Fahrt auf, im Bundestag formieren sich die Ausschüsse – und der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) nutzt den Moment: Zum Auftakt der politischen Neuaufstellung bringt er Branche und Politik auf seiner Mitgliederversammlung zusammen.
Kaffeebecher
Statements
Statements

Keine kommunalen Verpackungssteuern in Bayern: Branchenverbände erleichtert

Die Bayerische Staatsregierung hat am Dienstag beschlossen, Kommunen die Einführung einer Verpackungssteuer zu untersagen. Branchenverbände des Gastgewerbes begrüßen diese Entscheidung als Signal für Bürokratieabbau und wirtschaftliche Vernunft. 
BdS-Jahresbericht 2024/25
Systemgastronomie auf einen Blick
Systemgastronomie auf einen Blick

BdS-Jahresbericht 2024/25 veröffentlicht: Systemgastronomie zeigt Stärke, Vielfalt und Zukunftsmut

„Brücken bauen“ – unter diesem Motto steht der neue Jahresbericht 2024/25 des Bundesverbands der Systemgastronomie e. V. (BdS). Auf rund 160 Seiten bietet er umfassende Einblicke in die Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge der Branche.