Kriminalität

Hacker stehlen 500 Millionen Hotelgäste-Daten

Ein Mann mit Kapuze sitzt an einem PC, um Daten zu stehlen
Kriminelle Hacker sind an persönliche Daten von 500 Millionen Starwood-Gästen gelangt. Auch der Diebstahl von Kreditkartendaten wird derzeitig nicht ausgeschlossen. (© peshkov/Fotolia)
In der Hotelbranche hat sich einer der größten Hackerangriffe der Geschichte ereignet: Der Hotelkette Marriott sind Daten von einer halben Milliarde Gäste der Tochtermarke Starwood gestohlen worden.
Montag, 03.12.2018, 10:11 Uhr, Autor: Thomas Hack

Es stellt bereits jetzt schon einen der größten Hackerangriffe der Geschichte dar, denn bis zu 500 Millionen Gäste von Starwood, einer Tochtermarke der Hotelkette Marriott, sind von diesem digitalen Raubzug betroffen. Im Fall von über 300 Millionen Hotelgästen gehe es dabei um persönliche Daten wie Namen, E-Mail-Adressen, Adressen, Reisepassnummern, Geburtsdatum sowie den Aufenthaltszeitraum, wie das Unternehmen nun offiziell mitteilte. Bei vielen betroffenen Hotelgästen seien auch Kreditkarten-Daten gestohlen worden, wobei die Hotelkette bisher nicht ausschließen könne, dass auch die zur Entschlüsselung nötigen Dateien unter dem Diebesgut zu finden seien. Zu den Starwood-Häusern gehören unter anderem Westin, Sheraton, Le Méridien, St. Regis und W Hotels, wobei Marriott im Jahre 2016 Starwood für knapp 14 Milliarden Dollar erworben hatte – und damit wohl die Sicherheitslücken auch gleich mit dazu. Die ersten Konsequenzen: Die IT-Systeme von Starwood sollen noch dieses Jahr erneuert werden.

Erste Hinweise eines Hackerangriffs auf die Hotel-Datenbank seien bereits im September 2018 von einem internen Sicherheitssystem des Starwood-Unternehmens gekommen, hieß es seitens Marriott weiter. Bei der Überprüfung sei schließlich festgestellt worden, dass Unbefugte Informationen kopiert und verschlüsselt hatten. „Am 19. November 2018 konnte Marriott die Informationen entschlüsseln und stellte fest, dass sie aus der Starwood-Datenbank für Gästereservierungen stammen“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Die Datenbank habe Daten von Gästen enthalten, die bis inklusive 10. September gebucht hätten. Die Behörden seien eingeschaltet worden und mittlerweile auch die Betroffenen informiert worden. Marriott könne die finanziellen Folgen des Hacks noch nicht einschätzen, doch die Finanzmärkte reagierten schnell – so sei die Aktie der Konzernmutter im New Yorker Handel um 5,3 Prozent zurückgegangen. (dpa/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Rostock
Gerichtsurteil
Gerichtsurteil

Beherbergungsverbot in Deutschlands Norden gekippt

Das Beherbergungsverbot gehört nun auch in Schleswig-Holstein der Vergangenheit an: Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hat dieses für rechtswidrig erklärt.
Oliver Winter
Hamburg
Hamburg

a&o klagt gegen Hamburger Beherbergungsverbot

Europas größte Hostelkette ist optimistisch, dass auch in Hamburg das Beherbergungsverbot fallen wird. Im Eilverfahren hat das Unternehmen eine Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht.
Das City Hostel Berlin
EU-Politik
EU-Politik

Ultimatum an deutsches „Nordkorea“-Hotel gestellt

Das Berliner City Hostel auf dem Gelände der nordkoreanischen Botschaft sorgt weiter für Schlagzeilen. Die Betreiber haben nun noch 10 Tage Zeit, den Betrieb des Hostels in der Glinkastraße im Ortsteil Mitte einzustellen.
Die Statue Justitia
EU-Kommission
EU-Kommission

Millionenstrafe gegen Hotelkette

Der spanische Hotelkonzern Meliá hat EU-weit unterschiedliche Preise und Schnäppchen angeboten. Für diesen Verstoß gegen die Kartellvorschriften soll das Unternehmen jetzt 6,7 Millionen Euro zahlen.
die Silhouette der Stadt Frankfurt
Wohnungsvermittler
Wohnungsvermittler

Millionenstrafe für Vermietungen über Airbnb & Co.

In einem einzigartigen Präzedenzfall hat die Stadt Frankfurt Bußgelder von über 1 Millionen Euro wegen illegaler Weitervermietung von Wohnungen einkassiert. Unter anderem wurden 83 Airbnb-Angebote ausgehebelt.
Das fensterlose Boxhotel Hannover
Branchenpolitik
Branchenpolitik

Streit um fensterloses Hotel entbrannt

Das Boxhotel Hannover zeichnet sich durch eine geräumige Konstruktion aus, besitzt aber keinerlei Fenster. Die Stadt schränkte jetzt die Zahl der Übernachtungen aus „gesundheitlichen Gründen“ ein – zum Ärger des Betreibers…
Das Logo von Airbnb
Vermietungsportale
Vermietungsportale

EU-Städte bilden Allianz gegen Airbnb

Dieser Tage machen sich die Bürgermeister verschiedener europäischen Städte auf den Weg nach München, um gemeinsam eine Allianz gegen die Vermittlungsplattform Airbnb zu bilden. Erklärtes Ziel: geltendes EU-Recht abzuändern.
Das Logo von Airbnb
Wohnraummangel
Wohnraummangel

Petition gegen Airbnb & Co. gestartet

Der Dehoga Bayern hat die Online-Petition „Wohnraummangel in Bayern – Null Toleranz gegenüber illegalen Vermietungen – Räumung als letztes Mittel muss möglich sein“ gestartet. Die Unterschriften werden nun dem Landtag übergeben.
Zimmermädchen richtet Bett
Sharing-Economy
Sharing-Economy

„Strafen gegen Airbnb müssen umgesetzt werden“

Die Wiener Wirtschaftskammer kritisiert fehlende Gerechtigkeit. Airbnb würde der Meldepflicht nicht nachkommen. Ein ordentliches Verwaltungsverfahren der Stadt wird gefordert.