Vegane Ernährung soll zum Gesetz werden
Die Gemüter sind erhitzt, die Meinung der Bevölkerung gespalten wie kaum zuvor. Doch hier geht es nicht um deutsche Verhandlungsgespräche, sondern um ein Schweizer „Vegangesetz“. Bereits vor vier Jahren hatte die Denkfabrik Sentience Politics bekanntgegeben, eine Initiative zur Förderung des Veganismus ins Leben rufen zu wollen. Das Ziel der Kampagne: Alle öffentlichen Verpflegungsstätten der Schweiz sollen per Gesetz verpflichtet werden, täglich vegane Gerichte zuzubereiten. Um sich eine breite Zustimmung zu sichern, wurden bereits in mehreren Schweizer Städten Unterschriftensammlungen initiiert. Das überraschende Ergebnis: In vielen Gemeinden wurde die Initiative befürwortet!
Noch nicht aber in Basel: Die Stadtregierung ist deutlich gegen das Vegangesetz, doch kommt es nun auch hier zur Entscheidung seitens des Stimmvolks: Am 4. März dieses Jahres wird man wissen, ob das klassische Kotelett möglicherweise bald aus den Schulküchen verschwunden sein wird und stattdessen das Tofuschnitzel Einzug in die Kantinen halten wird.
„Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit!“
Konkret geht es den Initiatoren darum, die Förderung einer pflanzlichen Ernährung im Kanton Basel-Stadt rechtlich zu verankern. Dazu müsste aber auch das Umweltschutzgesetz geändert werden. Wortwörtlich soll es in der Novellierung dann unter anderem heißen: „Der Kanton schafft geeignete Anreize dafür, dass sich Köchinnen und Köche in der Zubereitung vegetarischer und veganer Gerichte weiterbilden.“ Trotz der vielen Befürworter sind auch laute Gegenstimmen auf den Baseler Straßen zu hören: „Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit!“ skandieren die einen, „Die sagen mir jetzt nicht auch noch, was ich essen soll!“ war von anderen Gegnern zu hören.
Unterstützer findet die Initiative derzeitig bei den Grünen und der SP, während sich SVP und FDP dagegen aussprechen. Die EVP hat sich noch nicht entschieden, will aber spätestens Ende Januar ihre Position verkünden. (telebasel/press24/TH)