Zehn Jahre Rauchverbot in Kneipen
Mittlerweile herrscht in allen 16 deutschen Bundesländern ein mehr oder weniger striktes Rauchverbot in Kneipen. Die strengsten Regelungen hierzu haben Bayern, Nordrhein-Westfalen und das Saarland – hier gilt ein absolutes Rauchverbot in allen Gaststätten und Kneipen. Andere Bundesländer, wie beispielsweise Niedersachsen haben eher lockere Regelungen für das Rauchverbot gefunden. So dürfen laut Landesregierung kleine Kneipen bis zu 75 Quadratmeter das Rauchen innerhalb ihrer Räumlichkeiten erlauben. Die Bedingungen sind, dass keine Minderjährigen eingelassen werden und keinerlei Essen ausgegeben wird. Mit derartigen Lockerungen soll das „Sterben der Eckkneipen“ verhindert werden. Die Zahl der Schankwirtschaften sank von 2008 bis 2014 deutschlandweit um mehr als 7.000 auf rund 32.000.
Doch derartige Maßnahmen seien nur ein kleiner Grund von vielen, warum es zum Aussterben der Kneipen käme, so DEHOGA-Sprecher Christoph Lück. „Die Eckkneipe stirbt auch deshalb, weil das kommunikative Element bei den jungen Leuten nicht mehr eine so wichtige Rolle spielt wie früher. Die wollen Entertainment, die wollen Life-Style“, so Lück. Die Zahl der Bars stieg im selben Zeitraum um mehr als 200 auf deutschlandweit knapp 2.000.
Siegfried Ermer, Bundesvorsitzender des Vereins Pro Rauchfrei ist sich sicher: „Ein Großteil der Raucher, mit denen ich spreche, hält das Verbot für gut, weil sie dadurch weniger rauchen.“ Im Tabak-Atlas aus dem Jahr 2015 heißt es: „Überzeugte Raucher gibt es nur wenige: Lediglich 35 Prozent der Raucher haben noch nie im Leben einen Rauchstopp versucht. Die Mehrheit der Raucher möchte mit dem Rauchen aufhören.“ Als motivierend wird dabei auch das Rauchverbot in Gaststätten hervorgehoben. (dpa / MJ)