Verband fordert Hilfe

„Die Durststrecke ist noch lang“

Hans-Bernd Pikkemaat
Hans-Bernd Pikkemaat, Präsident des Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT), fordert finanzielle Unterstützung für Betriebe von der Politik. (Foto: ©DEHOGA Hessen/BDT)
Hans-Bernd Pikkemaat, Präsident des Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe, fordert Hilfe von der Politik für Clubs und Diskotheken. Dazu gehört auch eine reduzierte Mehrwertsteuer und der Wegfall der Vergnügungssteuer.
Montag, 25.05.2020, 14:29 Uhr, Autor: Kristina Presser

Während in immer mehr Bundesländern Betriebe aus der Hotellerie und Gastronomie wieder öffnen, bleiben in Clubs und Diskotheken weiterhin die Lichter aus. Langsam spitzt sich die Lage jedoch zu – den Unternehmen würde die Luft ausgehen, warnte jetzt Hans-Bernd Pikkemaat, Präsident des Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT). Daher fordert der Branchenverband einen dringend benötigten Rettungsfonds von der Regierung, um die Umsatzausfälle auszugleichen und die Liquidität der Unternehmen zu sichern – und das schnell, direkt und unbürokratisch. Denkbar wäre aber ebenso eine Fixkostenerstattung nach österreichischem Vorbild, wie es von Verbandsseite heißt. So oder so – „Ohne Hilfe werden zwei Drittel aller Clubs und Discos die Corona-Krise nicht überstehen“, sagte Pikkemaat. Und auch in der Zeit nach der Krise ist noch nicht an Aufatmen zu denken, wie er klarstellt: „Die Durststrecke ist noch lang.“

Reduzierte MwSt. auch für Getränke und Eintrittsgelder

Eine weitere Forderung des BDT zielt auf die vieldiskutierte reduzierte Mehrwertsteuer für die Gastronomie ab. Demnach soll der gesenkte Steuersatz auch für Getränkeumsätze, zumindest aber das Eintritts- sowie Garderobengeld ab dem ersten Tag der Wiedereröffnung gelten. Beschlossen ist bislang, dass ab dem 1. Juli 2020 für ein Jahr die Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf 7 Prozent gekürzt wird.

Keine Vergnügungssteuer mehr

Als Drittes spricht sich der BDT-Präsident für den Wegfall der Vergnügungssteuer ab einer Wiedereröffnung aus. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass diese antiquierte Bagatellsteuer in zahlreichen Gemeinden immer noch erhoben wird und zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung und unzumutbaren finanziellen Belastung führt“, macht er deutlich. Tanzveranstaltungen müssten aus dem Geltungsbereich der entsprechenden Gemeindesatzungen herausgenommen werden.
(BDT/KP)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Restaurant mit Kellner in der Rückenansicht und im Vordergrund ein Teller mit Salat.
Schwierige Zeiten
Schwierige Zeiten

Gastgewerbeumsatz im März leicht gesunken

Laut dem Statistischen Bundesamt ist das Gastgewerbe noch lange nicht auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen. Im März 2024 verzeichnete das Gewerbe gegenüber dem Februar 2024 einen Rückgang in niedrigen einstelligen Bereich.  
Restaurant-Besitzer machen Abrechnungen
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein

SPD unterstützt Forderung nach dauerhafter Mehrwertsteuersenkung

Kredite in Zuschüsse umwandeln und die Mehrwertsteuer dauerhaft senken: In Schleswig-Holstein denken SPD und Dehoga über Möglichkeiten zur Unterstützung des Gastgewerbes nach.
Eine Rechnung mit 7 Prozent Mehrwertsteuer
Gastgewerbe
Gastgewerbe

Weitere Politiker fordern Mehrwertsteuersenkung

Nach der Forderung Söders nach einer Senkung der Mehrwertsteuer für Gastronomen kommt jetzt auch Unterstützung von Michael Kretschmer und Alexander Dobrindt.
Gruppe im speist im Restaurant
Umfrage
Umfrage

Skepsis zur Mehrwertsteuersenkung: Steuerfreier Essenszuschuss könnte helfen

Genuss statt Schnell-Imbiss: In der Mittagspause legen die Deutschen immer mehr Wert auf Qualität statt auf Schnelligkeit, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Die Studie liefert zudem eine Überraschung: Ein steuerfreier Essenszuschuss könnte die Unterstützung lokaler Restaurants mehr als verdoppeln – trotz der Skepsis der Gäste gegenüber der geplanten Mehrwertsteuersenkung auf Speisen ab 2026.
Kellner kassiert Gäste ab
Umfrage
Umfrage

Mehrwertsteuersenkung: Gäste erwarten günstigere Restaurantpreise

Union und SPD haben die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie für ihre neue Bundesregierung verabredet. Die Gastro-Branche begrüßte dieses Vorhaben schon als wichtiges und Mut machendes Signal. Restaurantgäste scheinen jedoch skeptisch zu sein, wie eine aktuelle Umfrage nun zeigt. 
V. l. n. r.: Markus Söder (CSU), Ministerpräsident Bayern, Friedrich Merz (CDU), Bundesvorsitzender, Lars Klingbeil (SPD), Bundesvorsitzender, und Saskia Esken (SPD), Bundesvorsitzende
Bewertung
Bewertung

Das sagen Branchenverbände zum Koalitionsvertrag

Nach wochenlangen Verhandlungen steht der Koalitionsvertrag von Union und SPD. Für das Gastgewerbe enthält er viele wichtige Verbesserungen. Branchenverbände zeigen sich erfreut, sehen aber auch einige Kritikpunkte.
Markus Söder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil und Saskia Esken
Koalitionsvertrag
Koalitionsvertrag

7-Prozent-Mehrwertsteuer kommt zurück!

Fast vier Wochen lang haben Union und SPD über den Koalitionsvertrag verhandelt. Heute gab es endlich den Durchbruch. Die Parteichefs stellten nun ihre Ergebnisse vor – mit einer erfreulichen Nachricht für die Gastronomie. 
Dr. Marcel Klinge
Denkfabrik
Denkfabrik

Sondierungen: „Finanzierung und operative Umsetzung werden jetzt entscheidend“

Wie viele Verbände, sieht auch die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) das Sondierungsergebnis der Union und der SPD als ein positives Signal an die Gastwelt. Doch Vorstandsvorsitzender Dr. Marcel Klinge mahnt auch zur Vorsicht.
Markus Soeder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil and Saskia Esken
Zukunft
Zukunft

Sieben Prozent Umsatzsteuer sind in Sichtweite

Sehr gute Nachrichten für das Gastgewerbe! Aus dem Sondierungspapier der künftigen Koalition geht hervor, dass Union und SPD die umstrittene Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder dauerhaft auf 7 Prozent senken wollen.