Fürther Volksfest will „immaterielles Kulturerbe“ werden
Im Laufe der Zeit wurde der Markt um ein Volksfest erweitert, dessen Charakter durch Fahrgeschäfte und Spielbunden sowie gastronomische Einrichtungen geprägt war. Mittlerweile umfasst das mehrtägige Spektakel neben Markt und Volksfest außerdem die Wirtshaus- und Kirchbaumkirchweih, ein Erntedankfest samt Festzug und seit kurzem auch einen verkaufsoffenen Sonntag. Traditionelles Brauchtum ist hier mit den Elementen der trendigen Moderne unwiderruflich miteinander verknüpft. Diese Verschmelzung der gelebten fränkischen Markt- und Volksfestkultur macht die Michaelis-Kirchweih so lebendig und einmalig.
Der Verzicht auf Bierzelte, mit dem Fürth ein weiteres Alleinstellungsmerkmal hat, das vor allem Gastronomie und Einzelhandel vor Umsatzeinbußen schützen soll, wird von der Bevölkerung äußerst positiv aufgefasst. Speziell in der Fürther Innenstadt wird so die fränkische Wirtshauskultur gesichert und von den Menschen auch während der Kirchweih gelebt.
Mit der Aufnahme der gelebten Markt- und Volksfestkultur der Michaelis-Kirchweih in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ könnte die Tradition und das Brauchtum auch künftig aufrechterhalten und gefördert werden. Der kulturpolitische Schutz der Veranstaltung würde zudem die touristische Bedeutung der Region stärken. Darum unterstützt neben dem Bayerische Landesverband der Marktkaufleute und der Schausteller auch der Bayerische Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern den Antrag der Stadt Fürth, die Michaelis-Kirchweih in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufzunehmen. (MJ)